Fischersozietät Tiefwerder-Pichelsdorf wird 500 Jahre
"Das historische Dokument befindet sich noch heute in unserem Besitz", sagt Rainer Oelhardt, erster Vorsitzender und Geschäftsführer der "Fischersozietät Tiefwerder-Pichelsdorf". Die hat heute ihren Sitz an der Weißenburger Straße 43 in der Wilhelmstadt.
Zur fast achtstündigen Jubiläumsfeier konnte Oelhardt im Gotischen Saal der Zitadelle zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft begrüßen. Zu denen gehörten neben Sabine Toepfer-Kataw (CDU), Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz und Christian Gaebler (SPD), Staatssekretär für Verkehr und Umwelt, auch Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) und sämtliche Spandauer Stadträte. Vertreten waren ebenso der Deutsche Fischereiverband, der Landesfischereiverband Brandenburg/Berlin, der Verband der Deutschen Binnenfischerei sowie mit Susanne Jürgensen und ihrem Stellvertreter Jens Puchmüller das Fischereiamt Berlin.
Oelhardt erinnerte beim Festakt an wichtige Ereignisse in der langen Tradition der Spandauer Fischer. So seien 1560 mit Baubeginn der Zitadelle alle damals 29 Kietzer Fischer kurzerhand auf die freie Stelle am wendischen Burgwall außerhalb der Stadtmauer umgesiedelt worden. 1813 habe dann der französische Kommandant die Räumung des Burgwalls und die Umsiedlung der Kietzer auf das "wüste Gelände auf dem Tiefwerder" als neuen Wohnsitz angeordnet. "Im Grundbuch von Tiefwerder wurden die 29 Kietzer als Fischereigutsbesitzer mit fortlaufenden Nummern eingetragen", sagte Oelhardt.
1815 war ein sehr wichtiges Jahr für die Spandauer Fischer. Die Kietzfischer vollziehen den Zusammenschluss zur "Fischersozietät Tiefwerder-Pichelsdorf". Diese Fischergemeinschaft beinhaltet 29 Fischereiberechtigungen aus Tiefwerder und 15 Fischereiberechtigungen aus Pichelsdorf, deren Existenz noch heute besteht.
Auch 2015 ist die Weißenburger Straße 43 Anlaufstelle für alle Angler, die einen Angelschein für die von der Fischersozietät betreuten Gewässer in Berlin und Brandenburg benötigten. "Das umfasst Spree und Havel von der Mühlendammschleuse in Berlin-Mitte bis zu Mühlendammschleuse in Brandenburg an der Havel", sagt Oelhardt. Das heutige Aufgabengebiet der Fischersozietät bestehe zudem in der Hege und Pflege der Fischbestände. Deshalb würden seit Jahrzehnten Fische in der Havel ausgesetzt und bei zu großen Weißfischbeständen abgefischt.
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
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