„Sie sind wahre Vorbilder“
Regine Eichner und Gabriele Drescher wurden mit der Berliner Ehrennadel ausgezeichnet
Gabriele Drescher und Regine Eichner engagieren sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für andere Menschen. Ihr Einsatz wurde am 6. November mit der Verleihung der Berliner Ehrennadel gewürdigt.
Gabriele Drescher ist seit 20 Jahren in der Nachbarschaftshilfe tätig. Sie erledigt Einkäufe oder begleitet vor allem Seniorinnen und Senioren zu Ämtern. Seit 2008 ist Gabriele Drescher außerdem ehrenamtliche Delegierte in der Bezirksgruppe Spandau des Berliner Mietervereins. Zwischen 2015 und 2022 war sie ehrenamtliche Mieterbeirätin und Sprecherin des Mieterbeirats bei der Wohnungsbaugesellschaft Gewobag. Und von 2021 bis 2023 Quartiersrätin und Sprecherin des Quartiersrats für das Quartiersmanagement Falkenhagener Feld-Ost.
Gabriele Drescher agiere „seit vielen Jahren als erste Ansprechpartnerin in ihrer Siedlung für alle Lebensfragen“, hieß es in der Laudatio. Und in ihrer Gremienarbeit lege sie „den Finger in die Wunde und informiert mit Ausdauer und Nachdruck Wohnungsunternehmen, Ämter und Behörden über Missstände im sozialen Wohnungsbau“.
Der ehrenamtliche Einsatz von Regine Eichner gilt seit 2002 vor allem der Björn-Schulz-Stiftung. Dort ist sie als Familienbegleiterin im Ambulanten Hospizdienst tätig. Die Björn-Schulz-Stiftung betreibt das Hospiz Sonnenhof für schwerstkranke Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Regine Eichner steht ihren Angehörigen zur Seite. Sie begleitet die Familien von der ersten Diagnose, während der Krankheit und über den Tod des Kindes hinaus. Dabei entsteht oft eine enge Bindung, bei der es darum geht, im Alltag auch noch Normalität und Lebensqualität zuzulassen.
Menschen wie Regine Eichner verbringen Zeit mit dem Kranken oder seinen Geschwistern und sind Gesprächs- und Ansprechpartnerinnen. In ihrem Fall handelt es sich derzeit um eine Familie mit vier Kindern. Eines ist lebensverkürzend erkrankt, zwei weitere müssen mit Behinderungen leben. Für ihre Aufgabe als Familienbegleiterin ist Regine Eichner in einem 130-stündigen Vorbereitungskurs geschult worden.
Die Aufgabe sei nicht immer leicht, aber sie habe ihr Leben bereichert, ließ sich die Ausgezeichnete zitieren. Regine Eichner sei „eine wesentliche Stütze“ bei der ambulanten Versorgung der Familien, erklärte die Björn-Schulz-Stiftung. Ihre Arbeit sowie die von anderen Familienbegleiterinnen sei ein tragendes Element bei der Unterstützung von Schwerstkranken und ihren Angehörigen.
„Mein großes Kompliment und mein herzlicher Dank an diese wundervollen Frauen, die wahre Vorbilder sind“, würdige Bürgermeister Frank Bewig (CDU), die Verleihung der Ehrennadel an die beiden Spandauerinnen. Die Zeremonie fand im Roten Rathaus in Mitte statt und wurde von Sozialstaatssekretär Aziz Bozkurt (SPD) vorgenommen. Die Auszeichnung ging an insgesamt 24 Menschen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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