Bevölkerungsprognose 2021-2040
Spandau wird jünger und wächst um 14 000 Menschen

Es wird viel gebaut in Spandau. Eines der Neubauprojekte ist das Quartier Havelufer. Die Zahl der Einwohner steigt daher zwar in den kommenden Jahren, allerdings laut Bevölkerungsprognose des Senats nicht so stark wie aufgrund der neu entstehenden Wohnungen zu erwarten wäre. | Foto:  Thomas Frey
  • Es wird viel gebaut in Spandau. Eines der Neubauprojekte ist das Quartier Havelufer. Die Zahl der Einwohner steigt daher zwar in den kommenden Jahren, allerdings laut Bevölkerungsprognose des Senats nicht so stark wie aufgrund der neu entstehenden Wohnungen zu erwarten wäre.
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Zum Jahresende hat die Bevölkerungszahl von Spandau die Grenze von einer Viertelmillion überschritten. Ein Ende des Wachstums ist laut Bevölkerungsprognose Berlin 2021-2040 der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung nicht abzusehen.

Laut dem Zahlenwerk wird die Hauptstadt bis 2040 voraussichtlich um 187 000 Menschen anwachsen und damit auf über 3,9 Millionen. Zugleich kann Spandau mit einem Plus von 14 050 Bewohnern rechnen, das wären 5,7 Prozent mehr als aktuell. Die größten Wachstumssprünge werden speziell für die kommenden Jahre erwartet. Zugrunde gelegt wurde eine sogenannte „mittlere Prognose“, die als besonders realistisch erachtet wird.

Mit dem Zuwachs von 14 000 Bewohnern liegt Spandau im Bezirksranking auf Platz sieben und damit nur im Mittelfeld. Das verwundert etwas, weil in keinem anderen Bezirk so viele Neubauprojekte entweder bereits begonnen, teilweise sogar schon fertiggestellt oder in der Planung sind wie in Spandau. Die bekanntesten Vorhaben sind Wasserstadt und Waterkant, Siemensstadt Square oder Insel Gartenfeld. Allein auf Gartenfeld könnten bis 2040 knapp 10 000 Menschen leben.

Deshalb wird gerade in Spandau immer wieder hinterfragt, ob der vorhergesagte Bevölkerungsanstieg nicht zu gering berechnet wurde. Bereits bei der Vorgängerprognose aus dem Jahr 2021, die ebenfalls von rund 14 000 weiteren Bürger im Bezirk ausging, äußerte der damalige Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) massive Zweifel. Er befürchtete eher, dass die Zahlen schöngerechnet wurden. Denn sie haben Auswirkungen auf Investitionen der öffentlichen Hand. Für mehr Einwohner braucht es weitere Schulen, Kitas und Freizeitstätten, um nur einige Beispiele zu nennen. Sie fehlen, falls der Bedarf nicht richtig eingeschätzt worden sei.

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat ihre Einschätzung schon damals mit einer sogenannten Binnenwanderung begründet. Das bedeutet, sie geht davon aus, dass nicht zuletzt Menschen, die schon heute in Spandau leben, viele der neuen Wohnungen beziehen. Etwa Kinder, die irgendwann zu Hause ausziehen.

Die aktuelle Statistik verweist außerdem auf die heutige Bevölkerungsstruktur und ihre Veränderung in den kommenden Jahren. Spandau zähle neben Reinickendorf derzeit zu den Bezirken mit dem höchsten Altersdurchschnitt. Dies werde sich aber bis 2040 ändern. Dann würden die beiden Bezirke zu den Stadtgebieten mit dem jüngsten Altersdurchschnitt gehören.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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