Bezirksverordneter Uwe Bröckl tritt von allen Ämtern zurück
Die Anzeigen stammen von den Vereinen Spandau-Neustadt und "Stark ohne Gewalt". Dem erstgenannten Verein stand Bröckl als erster Vorsitzender vor, beim zweiten war er Kassierer. Als erstes waren Mitgliedern von Spandau-Neustadt Unregelmäßigkeiten aufgefallen. Obwohl dort die Prüfungen noch laufen, geht die zweite Vereinsvorsitzende Christine Tetzlaff von einem Schaden in fünfstelliger Höhe aus, der vermutlich durch Überweisungen vom Vereins- auf ein Privatkonto entstand. Noch bevor Christine Tetzlaff Anzeige wegen Veruntreuung erstattete, trat Bröckl "aus gesundheitlichen Gründen" von seinem Vorstandsamt zurück.
Nach den Vorgängen bei Spandau-Neustadt nahm sich auch der "Stark-ohne-Gewalt"-Vorstand seine Bücher vor. Auch hier ist die Prüfung noch nicht abgeschlossen. "Wir haben aber so eindeutige Hinweise auf Veruntreuung, dass wir am 17. Juni beschlossen haben, Anzeige zu erstatten", sagt Vereinsvorsitzender Jörg Gerasch. Über eine mögliche Schadenssumme will er sich nicht äußern, befürchtet aber, dass diese sogar die Existenz des Vereins gefährden könnte. Ausgerechnet in dem Jahr, in dem der Verein für den Deutschen Engagementpreis nominiert ist.
Uwe Bröckl wollte sich auf Volksblatt-Nachfrage nicht zu den Vorwürfen äußern. Er bestätigte aber den Rückzug von allen politischen Ämtern. Dazu sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), Christian Haß: "Uwe Bröckl hat die Fraktion und die BVV verlassen und auch sein Amt als stellvertretender Vorsitzender der SPD Neustadt niedergelegt.
Das Präventionsprojekt "Stark ohne Gewalt" bringt Polizei und Jugendliche bei Kiezrundgängen zusammen. Mittlerweile ist es berlinweit in der Gewaltprävention tätig. Spandau-Neustadt fördert das bürgerschaftliche Engagement in Spandau.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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