Bullengraben und Spektegrünzug: Mehr als 100 Spandauer melden fehlende Mülleimer
Spandau. Über 100 Spandauer haben der CDU fehlende Mülleimer im Bezirk gemeldet. Vermisst werden die Abfallbehälter vor allem in Grünanlagen. Für die CDU spricht damit alles für ein Mülleimer-Sonderprogramm.
Die CDU Spandau hatte Anfang März dazu aufgerufen, potenzielle Standorte zu melden, wo Mülleimer fehlen oder aktuell überquellen. Mehr als 100 Spandauer haben sich bis Ende Mai zurückgemeldet und Bedarf in acht Ortsteilen ausgemacht. Wiederholte Meldungen gab es für die Freilichtbühne der Zitadelle, die Herrmann-Oxford-Promenade, die Kolonie Havelblick, den Kladower Damm, die Kleine und Große Badewiese sowie für den Forstacker und Maselakepark.
Weitere gemeldete Schwerpunkte sind der Spandauer Schifffahrtskanal, das Flugfeld Gatow, der Grünstreifen am Seekorso, die Fehrbelliner Straße, der Bullengraben, der Spektegrünzug, das Stieglakebecken, der Jungfernheidepark und Wilhelm-von-Siemens-Park sowie der Bereich rund um die Schulenburgbrücke.
„Die Rückmeldungen zeigen, dass in ganz Spandau Bedarf für zusätzliche Mülleimer besteht“, kommentiert CDU-Chef Kai Wegner das Ergebnis. Besonders häufig seien der Bullengraben und der Spektegrünzug als Standorte für neue Mülleimer gemeldet worden. „Überall dort, wo Menschen verweilen und ihre Freizeit verbringen, ist der Wunsch nach mehr Sauberkeit am größten.“
Die Beispielorte will die CDU jetzt mit dem Bezirksamt und dem Berliner Senat diskutieren. Denn für die CDU ist klar: „Die Abfrage zeigt, dass wir in Berlin ein Mülleimer-Sonderprogramm benötigen, da ein ähnliches Ergebnis auch in anderen Bezirken zu erwarten ist“, so Kai Wegner. Der Senat müsse hier schnellstens handeln.
Wie berichtet fordert die Spandauer CDU seit längerem ein Sonderprogramm für den Bezirk. Um das Ansinnen zu untermauern, sollten Spandauer Hinweise auf fehlende Mülleimer liefern. Parallel dazu stellte die CDU einen Antrag, der das Bezirksamt damit beauftragen sollte, ein „Mülleimer-Sonderprogramm für Spandaus Grünanlagen einzurichten“.
Ein aktuelles Pilotprojekt als Blockade?
Im Haushaltsausschuss, der über die Finanzierung beriet, wurde der Antrag mit dem Hinweis auf die Berliner Stadtreinigung (BSR) jedoch vertagt. Denn zwischen dem Land Berlin und der BSR startete im Juni 2016 ein zweijähriges Pilotprojekt. Die Straßenreiniger greifen seitdem in zwölf stark frequentierten Grünanlagen Berlins zusätzlich zum Besen, so auch im Münsinger Park. Der Bezirk zahlt dafür keinen Cent. Im Rathaus wird nun befürchtet, dass der Senat das Pilotprojekt in der Zitadellenstadt weder fortsetzt noch ausweitet, wenn die Spandauer einen Sonderweg gehen. Der Bezirk müsste dann in die eigene Tasche greifen. Denn, wo Mülleimer hängen, muss auch entleert werden und das kostet. Wie viel, das will der Haushaltsausschuss in seiner Juli-Sitzung wissen. Dort stehen das Mülleimer-Sonderprogramm und seine Finanzierung vermutlich wieder auf der Tagesordnung. uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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