Bernhard Schodrowski soll das Direktmandat holen
Die Rolle des Politikers ist für den CDU-Mann noch neu
Bernhard Schodrowski soll bei der Bundestagswahl den Wahlkreis Spandau/Charlottenburg-Nord für die CDU erobern. Formal gewählt werden muss der 57-Jährige bei einer Delegiertenversammlung, die Anfang Dezember stattfinden soll.
Der Kreisvorstand Spandau habe Schodrowski einstimmig nominiert, erklärte der Spandauer CDU-Vorsitzende Heiko Melzer bei der Vorstellung des Kandidaten am 13. November. Zustimmung gebe es auch aus der Union in Charlottenburg.
Bernhard Schodrowski präsentierte sich der Presse als Mann mit Lokalkolorit. Er sei in der Wilhelmstadt aufgewachsen und kenne schon deshalb den Bezirk. Um das zu unterstreichen, streute er in seine Ausführungen immer wieder Orte und Begebenheiten ein. Auch die aktuellen Probleme Spandaus, wie die Aufwertung der Altstadt, kennt er. Wichtig sei dafür der Umbau des Spandauer Zentrums, erläuterte der designierte CDU-Bundestagskandidat. Die Förderung dafür gebe es auch durch Bundesmittel. Der Bundestag und seine Abgeordneten hätten deshalb in der Sache mitzureden. Das ist weniger der Fall, wenn es darum geht, neue Geschäfte in die Altstadt zu bringen. Aber vielleicht könne er hier über sein Netzwerk tätig werden und den einen oder anderen auf diese Gegend aufmerksam machen.
Beim Thema Münsinger Park lobt er den Einsatz der Polizei trotz manchem Frust. Aber es müsste weitere Schritte zur Gefahrenabwehr und Regelungen für den Park geben. Als eine Möglichkeit nannte Bernhard Schodrowski, dort eine Messerverbotszone einzurichten. „Was nicht geht, ist, die Dinge schleifen zu lassen“. Sicherheit und Wirtschaft sind auch die Themen, die bei dem Kandidaten besonders herausgestellt werden. „Ein Spandauer. Mit Sicherheit. Für den Mittelstand“ heißt der Slogan dazu. Er verweist auch auf die bisherige Berufsbiografie von Bernhard Schodrowski. Er machte einst eine Ausbildung im Bekleidungsgeschäft Leineweber, ging dann zur Polizei, arbeitete dort in der Pressestelle, danach als Sprecher der Berliner Justizsenatorin und stellvertretender Senatssprecher. Dazwischen war er für die Kommunikation bei der IHK Berlin und zuletzt sieben Jahre für die des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft verantwortlich.
In die Rolle des Politikers müsse er zwar hineinwachsen, sagte Bernhard Schodrowski. Aber durch seine Vita kenne er den politischen Betrieb und viele Menschen und habe gelernt, mit unterschiedlichen Personen umzugehen. „Ich bin zwar nicht der junge Politstar. Aber ich bringe Erfahrung in Theorie und Praxis mit“.
Mit ihrem Bewerber möchte die CDU das Bundestags-Direktmandat im Wahlkreis zurückgewinnen, das sie 2021 verloren hat. Bei der Wiederholungswahl im Februar 2023 und der Europawahl im vergangenen Juni sei seine Partei wieder stärkste Kraft in Spandau gewesen, erinnerte Heiko Melzer. Dass die CDU mit diesem Kandidaten antreten werde, wäre länger vorbereitet worden. Im Sommer sei das schon klar gewesen, bis vor kurzem aber mit der Erwartung, der Bundestag werde wahrscheinlich regulär im September 2025 gewählt.
Bernhard Schodrowski hat sich für die Kampagne in der kalten Jahreszeit auch bekleidungsmäßig gut vorbereitet. Er habe sich für Außentermine Thermo-Unterhosen zum Preis von 19,90 Euro gekauft.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.