Doch weniger Quartiere: Spandau bekommt vier Fertigbauten und zwei Containerdörfer

Spandau. Der Streit um die Asylstandorte ist vorerst beigelegt. SPD und CDU haben sich im Senat auf 69 Bauvorhaben geeignet. Für Spandau sind nur noch sechs statt der ursprünglich 18 Standorte vorgesehen.

Der wochenlange Zoff im Berliner Senat um neue Bauplätze für temporäre Unterkünfte und Containerdörfer ist vorerst beigelegt. Abgestimmt mit den Bezirken liegt nun eine Liste mit 69 geplanten Standorten vor. Nach einer Bedarfsanalyse im Mai sollen die Bauvorhaben dann endgültig feststehen. Für Spandau hat der Senat nunmehr sechs Standorte bestimmt.

Modulare Unterkünfte (MUFs) sollen an der Rhenaniastraße, auf dem Gelände der Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne, an der Daumstraße 52 sowie an der Freudstraße 4 im Auftrag der Gewobag errichtet werden. Die zwei Container-Standorte müssen erst noch vom Bezirksamt geprüft werden. In der Summe muss Spandau damit nicht mehr die rund 18.000 Plätze vorhalten, die ursprünglich geschätzt wurden. Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) geht dann grob gerechnet von etwas mehr als 10.000 Plätzen aus, inklusive der bereits vorhandenen. Damit läge der Anteil für den Bezirk bei rund zwölf Prozent. „Spandau leistet also weiterhin einen überproportionalen Beitrag bei der Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen“, so Helmut Kleebank. Positiv sei aber, dass die Unterkünfte jetzt gerechter über alle Bezirke verteilt werden sollen und der Senat die Einwände aus dem Rathaus berücksichtigt habe.

Trotzdem müssen die Planer hier und dort wohl noch mal zurück ans Reißbrett. Denn die beiden MUF-Standorte Rhenaniastraße und Daumstraße liegen zu dicht beieinander. „Deshalb prüfen wir jetzt, einen der beiden Standorte gegen einen anderen auszutauschen“, informiert Kleebank. Einen möglichen Ersatzstandort könne er aber noch nicht benennen. Spandau hat zwar große Flächenreserven. Viele davon seien aber kurzfristig nicht erschließbar, so Kleebank, sondern müssten gezielt entwickelt werden, was in der Regel mehrere Jahre dauern kann.

Die meisten Container und MUFs sind in den Bezirken Lichtenberg und Pankow geplant. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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