Im Bezirk gibt es immer weniger Straßenbäume

Spandau. Im Bezirk ist die Zahl der Straßenbäume gesunken. Für ihre nachhaltige Pflege gibt es zu wenig Geld - auch vom Land.

In Spandau sind in den letzten zwei Jahren 725 Straßenbäume gefällt, aber nur 49 nachgepflanzt worden. Die Zahl aller Straßenbäume sank damit auf rund 28 900. Das geht aus der Antwort des Grünflächenamtes auf eine Anfrage der GAL-Fraktion (Grüne Alternative Liste) hervor. Um das Defizit bei Nachpflanzungen und Pflege auszugleichen, bräuchte das Bezirksamt mehr Geld- jährlich 670 000 Euro. Etwa 80 Euro kostet es, einen Baum nachhaltig zu pflegen. In Berlin werden dafür im Schnitt aber nur 45 Euro ausgegeben, wobei Spandau diesen Betrag um mehr als zehn Euro übertrifft. Für die GAL steht fest: Dem Berliner Senat sind die Straßenbäume weitgehend egal. "Zwar hat die rot-schwarze Koalition 10 000 neue Bäume für Berlin versprochen. Aber sie gibt nur etwas mehr als die Hälfte der für eine nachhaltige Pflege der Bäume erforderlichen Summe aus", kritisiert der GAL-Bezirksverordnete Christoph Sonnenberg-Westeson. Hier müsse umgesteuert werden. Die Grüne Alternative Liste fordert den Senat daher auf, den Bezirken pro Jahr einen Pflegebetrag von 80 Euro pro Baum und mehr Geld für zusätzliches Personal bereitzustellen.

Der Bezirk hatte im Rahmen der Stadtbaumoffensive der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung 200 Standorte für neue Straßenbäume gemeldet. Etliche Bäume wurden bereits gepflanzt. Insofern sei die Situation nicht dramatisch, sagt Stadtrat Carsten-Michael Röding (CDU). "Es ist aber richtig, dass wir uns um das Thema kümmern müssen." Die Geldfrage müsse aber auch in den Haushaltsberatungen des Bezirks ein Schwerpunkt sein. Denn der Spandauer Etat für die Grünpflege ist seit Jahren viel zu gering.

Fällungen gibt es in Spandau wie auch in anderen Bezirken immer wieder. Bäume müssen neuen Straßen oder Radwegen weichen. Sie sind zudem erheblichen Belastungen ausgesetzt. Viele kränkeln, gehen mit der Zeit ein oder sind nicht mehr verkehrssicher. Oft werden sie als Fahrradständer oder Hundetoilette missbraucht.

Ulrike Kiefert / uk
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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