Wer zählt die Stimmen?
In Spandau und in ganz Berlin werden dringend Helfer für September-Wahlen gesucht

Der 26. September wird in Berlin zum Super-Wahltag. Gleichzeitig finden an diesem Datum die Abstimmungen für den Bundestag, das Abgeordnetenhaus und die Bezirksverordnetenversammlungen statt. Eine schon in normalen Zeiten große Herausforderung – die durch Corona weiter erschwert wird.

Was bisher vor allem fehlt sind genügend Wahlhelfer. Zumal vermutlich auch der Wahlsonntag im September noch unter Pandemiebedingungen stattfindet. Aus diesem Grund wird eine hohe Zahl an Briefwählern erwartet, ohne dass Wahllokale eingespart werden können.

Auf diese besonderen Umstände hat Stephan Machulik (SPD), Stadtrat für Bürgerdienste und Ordnungsamt, auf der jüngsten Sitzung des zuständigen Ausschusses eindringlich hingewiesen. In ganz Berlin würden rund 26 000 Wahlhelfer benötigt, mehr als 2000 in Spandau, erklärte er.

Schon in den vergangenen Wochen sei versucht worden, viele Bürger auf unterschiedlichen Wegen zur Mitarbeit zu bewegen. Die Resonanz wäre aber bisher, so der Stadtrat, "enttäuschend". Dabei wurde und wird versucht, die ehrenamtliche Tätigkeit so attraktiv wie möglich zu machen. Das sogenannte "Erfrischungsgeld" wurde auf bis zu 60 Euro erhöht. Als weiteres "Goodie" in der Pandemiezeit winkt eine Einstufung in die Impfkategorie 3. Aber auch dieser Anreiz hat bisher die Bereitschaft der Bürger, bei den Wahlen mitzuhelfen, kaum erhöht. Potenzielle Helfer gehörten vermutlich ohnehin dieser Impfkategorie an, vermutet Machulik. Und 60 Euro Erfrischungsgeld seien zwar mehr als bisher, aber immer noch nicht gerade verlockend. Denn im Gegenzug wird von den Freiwilligen ein Einsatz erwartet, der sich von morgens vor 8 Uhr bis möglicherweise in die Nacht hinziehen kann.

Stephan Machulik blieb zunächst vor allem der Appell, sich für diese Aufgabe zur Verfügung zu stellen. Auch an die Kolleginnen und Kollegen aus der Bezirkspolitik erging die Bitte, dafür zu werben. Und wenn das nicht ausreicht? In letzter Konsequenz müssten Beschäftigte des öffentlichen Dienstes als Wahlhelfer zwangsrekrutiert werden, was aber möglichst vermieden werden soll.

Weitere Informationen zur Tätigkeit als Wahlhelfer gibt es unter https://bwurl.de/16bw.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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