Neuwahl des Bundestags setzt Parteien unter Druck
Kleebank und Schodrowski kämpfen vermutlich um das Direktmandat in Spandau
Am 16. Dezember will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Bundestag die Vertrauensfrage stellen. Verliert er die Abstimmung, sollen am 23. Februar kommenden Jahres vorgezogene Bundestagswahlen stattfinden.
Die vorgezogenen Bundestagswahlen setzen die Parteien unter Zugzwang. Sie müssen jetzt sehr schnell ihre Bewerber in den Wahlkreisen und ihre Landeslisten aufstellen. Bei der SPD ist das seit 12. Oktober klar. Die Wahlkreiskonferenz der Partei hat erneut Helmut Kleebank zum Direktkandidaten für Spandau und Charlottenburg-Nord nominiert.
Sein voraussichtlicher CDU-Gegenkandidat steht seit 11. November ebenfalls fest. Der Kreisvorstand der Spandauer Union schlug dafür Bernhard Schodrowski vor. Das Votum muss noch durch eine Delegiertenversammlung bestätigt werden.
Bernhard Schodrowski ist in der Bezirkspolitik bisher nicht in Erscheinung getreten. Der 56-jährige Kriminalbeamte war zwischen 2004 und 2009 Sprecher der Berliner Polizei, danach bis Oktober 2010 für eineinhalb Jahre in gleicher Funktion in der Senatsverwaltung für Justiz tätig. Nach einer Zwischenetappe als Bereichsleiter Medien und Kommunikation bei der IHK Berlin wurde er nach der Bildung der SPD-CDU Koalition in Berlin im Mai 2012 stellvertretender Senatssprecher und blieb das bis zum damaligen Ende von Rot-Schwarz im Dezember 2016. Schodrowskis nächste Station war die Leitung der Abteilung Kommunikation, Presse und Öffentlichkeitsarbeit beim Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft. Diesen Posten bekleidete er bis vergangenen August, seither ist er freiberuflicher Kommunikationsberater.
Wichtig sei zum einen gewesen, einen Spandauer in das Rennen um das Bundestagsmandat zu schicken, war eine Begründung des CDU-Kreisvorsitzenden Heiko Melzer für diese überraschende Personalie. Bernhard Schodrowski komme aus der Wilhelmstadt. Darüber hinaus stehe er für zwei nach Ansicht von Melzer gerade aktuell sehr wichtige Themenfelder, nämlich Sicherheit und Wirtschaft.
Sein SPD-Pendant Helmut Kleebank ist nicht nur wegen seiner inzwischen dreijährigen Zugehörigkeit zum Bundestag in Spandau sehr bekannt. Kleebank, der am 18. November 60 Jahre alt wird, war vor dem Einzug in das deutsche Parlament zehn Jahre Bürgermeister des Bezirks. 2021 hat er den Wahlkreis direkt gewonnen. CDU-Gegenkandidat war damals Joe Chialo, inzwischen Berliner Kultursenator.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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