Ukraine-Krieg stellt Bezirk vor Mammutaufgabe
Knobelsdorf-Kaserne wird Erstaufnahmeeinrichtung

Die Container am Rohrdamm sollten eigentlich abgebaut werden. Sie werden aber jetzt wieder gebraucht.  | Foto:  Thomas Frey
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Die Unterstützung für die Ukraine-Flüchtlinge ist in der Bezirkspolitik groß. Dies wurde bei der BVV-Sitzung am 11. März deutlich.

In einer gemeinsamen Resolution wurde die "volle Solidarität" mit dem von einem Angriffskrieg heimgesuchten Volk ausgedrückt. Zustimmung fand auch ein per Dringlichkeit eingebrachter Vorschlag der CDU-Fraktion, die ukrainische Flagge als Zeichen der Verbundenheit vor dem Rathaus zu hissen. Ein Dringlichkeitsantrag der Grünen, wonach sich das Bezirksamt für eine Aufnahme von Geflüchteten einsetzen sollte, hatte sich bereits überholt, da schon zum Zeitpunkt der Sitzung die Zahl der angekommenen Flüchtlinge groß war. Offiziell registriert waren zunächst vor allem knapp 200 Menschen, die im reaktivierten Containerdorf am Rohrdamm untergebracht wurden. Weitaus mehr Flüchtlinge dürften in anderen Unterkünften, Hotels oder bei Privatpersonen untergekommen sein.

Und es werden weitere Standorte hinzukommen. Geprüft werde zum Beispiel eine Aufnahme in der Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne in der Wilhelmstadt, erklärte Bürgermeisterin Dr. Carola Brückner (SPD) auf der BVV-Sitzung. Allerdings wären die Gebäude in keinem besonders guten Zustand. Inzwischen ist wohl laut dem Tagesspiegel eine Entscheidung gefallen, kurzfristig mehr als 1000 Menschen hier unterzubringen.

Ein anders Thema ist die Aufnahme der geflüchteten Kinder in Schulen und Kitas. Es werde geprüft, an welchen Schulen das Einrichten von Willkommensklassen möglich sei, erklärte Schulstadtrat Frank Bewig (CDU). Auch die Kitaträger bemühten sich, zusätzliche Kapazitäten zu Verfügung zu stellen, ergänzte Jugendstadtrat Oliver Gellert (B’90/Grüne). Allerdings gilt für Schulen und Kitas, dass bereits jetzt nicht gerade üppig Platz vorhanden ist.

Ein weiteres Problem ist der fehlende Impfschutz vieler Geflüchteter. Nach pessimistischen Schätzungen ist nur etwa ein Drittel einigermaßen gegen Corona immunisiert. Noch schwieriger wäre aber, dass viele Kinder, nicht über die in Deutschland in ihrem Alter üblichen Impfungen gegen Röteln, Mumps, Polio und vor allem gegen Masern verfügen, erläuterte Oliver Gellert. Ohne diesen Impfschutz könne es keinen Kita- oder Schulbesuch geben.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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