Langjähriger Vorsitzender der Spandauer FDP verstorben

Spandau. Der langjährige Vorsitzende der Spandauer FDP, Wolfgang Mleczkowski, ist, wie erst jetzt bekannt wurde, am 15. Februar in seiner Wilmersdorfer Wohnung verstorben.

Mleczkowski stand von 1986 bis 2005 an der Spitze der Spandauer FDP. Von 1990 bis 1995 sowie von 2001 bis 2006 war er zudem Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin. Der am 7. Juli 1943 geborene Politiker war 1976 von Ost- nach West-Berlin übergesiedelt. Innerhalb der FDP galt der Historiker als Vertreter des rechten Flügels, der seine politische Heimat in Spandau fand, ohne je dort zu wohnen.

Außer mit politischen Äußerungen machte er mit seinem Privatleben von sich reden. So geriet er 1994 in den Fokus staatsanwaltlicher Ermittlungen, als ein damaliger Freund im Verdacht stand, Kontakte zu minderjährigen Strichjungen gesucht zu haben. Seine Behauptung, davon nichts gewusst zu haben, konnte nicht widerlegt werden.

Mehrfach wurden gegen Mleczkowski Vorwürfe erhoben, er habe mit der Stasi zusammengearbeitet. Der Spandauer FDP-Politiker Karl-Heinz Bannasch, der selbst von der Stasi bespitzelt wurde und ein politischer Weggefährte von Mleczkowski war, sagt jedoch, dass er in seiner Akte keinerlei Hinweise darauf gefunden habe, dass Mleczkowski Informationen an die Stasi weitergegeben habe.

Politisch sorgte Wolfgang Mleczkowski zuletzt 2005 für Aufsehen. Damals schloss ihn die FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus aus der Fraktion aus, weil er das Ansehen der Fraktion "nachhaltig geschädigt" habe. Unter anderem soll er einen Polizisten beschimpft haben. Der Verfassungsgerichtshof Berlin schmetterte damals eine Klage Mleczkowskis gegen den Rausschmiss ab. Zu dem Zeitpunkt war er schon von seiner schweren Parkinson-Erkrankung gekennzeichnet. Die letzten fünf Jahre seines Lebens war er auf den Rollstuhl angewiesen.

Seine letzte Ruhe findet Mleczkowski auf dem Städtischen Friedhof Onkel-Tom-Straße in Zehlendorf.

Christian Schindler / CS
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 273× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 908× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 251× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.