Neue Fälle von Geflügelpest: Ganz Spandau ist jetzt Sperrbezirk
Spandau. Gut vier Wochen nach dem Ausbruch der Geflügelpest ist jetzt ganz Spandau Sperrbezirk. Für Geflügel gilt weiterhin die Stallpflicht und das Transportverbot. Alle Hunde müssen an die Leine.
Im wasserreichen Spandau wurde bei weiteren Wildvögeln die Geflügelpest nachgewiesen. Sieben tote Schwäne mit dem H5N8-Virus fand man im bisherigen Sperrgebiet drei Kilometer rund um die Schleuse Spandau, wo am 24. Januar das erste infizierte Tier entdeckt wurde. Ein anderer Schwan trieb tot in der Havel und zwar in Höhe der Straße An der Havelspitze. Auch bei ihm wurde das Virus amtlich festgestellt.
Damit musste das bestehende Sperrgebiet jetzt auf den gesamten Bezirk ausgeweitet werden und zwar bis zur Grenze der Nachbarbezirke Reinickendorf und Charlottenburg sowie bis zur Landesgrenze Brandenburgs. Die Anordnung kommt vom zuständigen Ordnungsstadtrat Stephan Machulik (SPD). Über die Details informiert das Bezirksamt auf seiner Website unter dem Stichwort „Geflügelpest“. Schilder mit der Aufschrift „Wildvogelgeflügelpest-Sperrbezirk“ signalisieren an den Hauptzufahrtstraßen das Sperrgebiet.
Tote Wasservögel dem Veterinäramt melden
Mit der Ausweitung des Sperrbezirks gelten nun in ganz Spandau strenge Regeln. Geflügel darf weder den Stall verlassen noch aus oder durch Spandau transportiert werden. Hundehalter müssen sich an die strikte Leinenpflicht halten, Katzen dürfen nicht frei herumlaufen. Das Verbot soll verhindern, dass die Haustiere infizierte Wildvögel verschleppen. Wer tote Wasservögel, Raben- oder Greifvögel findet, sollte den Fund beim Veterinäramt melden, damit die Tiere untersucht werden können. Kranke oder verendete Tiere sollten auf keinen Fall angefasst werden. Singvögel und Tauben gelten als nicht besonders anfällig für den Geflügelpest-Erreger. Ihre Kadaver können laut Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit als Abfall entsorgt werden. Aber auch hier gilt: Bitte nicht anfassen – auch wenn die Vogelgrippe auf den Menschen nicht übertragbar ist.
Die aggressive H5N8-Variante der Geflügelpest bei Wildvögeln hat sich mittlerweile in den Bezirken weiter ausgedehnt. Bis zum 7. Februar kam es im Stadtgebiet zu elf neuen bestätigten Fällen in Spandau, Treptow-Köpenick, Reinickendorf und Friedrichshain-Kreuzberg. Seit Beginn der Geflügelpest Anfang November 2016 wurde bei 28 von insgesamt 359 im Landeslabor Berlin-Brandenburg untersuchten Wildvögeln das H5N8-Virus infiziert. Elf Verdachtsfälle haben sich bisher noch nicht bestätigt. uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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