Spandau 2016: Schuldenfreier Bezirk mit hoher Armutsquote
Spandau. Das alte Jahr geht zu Ende. Zeit für einen Rückblick auf spannende und wichtige Ereignisse im Bezirk, über die das Spandauer Volksblatt berichtete.
Januar
Die Pläne für das Kaufzentrum Siemensstadt werden konkret. Der Münchener Eigentümer kündigt an, das maue Angebot im Shoppingcenter um einen attraktiven Branchenmix erweitern zu wollen.
Die Spandauer Grünen müssen ihre Führungsspitze neu wählen. Das Parteischiedsgericht der Landes-Grünen erklärt die Wahl des neuen Kreisvorstands für ungültig.
Mehr als 8000 Wohnungen stehen unter Asbestverdacht.
Februar
Die Pläne der Meilenwerk AG auf der Insel Eiswerder werden gestoppt. Die Firma ist insolvent.
Ein bizarrer Brückenstreit gefährdet den Lauf der Sympathie von Falkensee nach Spandau.
In Spandau sollen 18 Modulare Unterkünfte und Containerbauten für Flüchtlinge entstehen. Die Senatsliste stößt auf heftige Kritik im Bezirk. Am Ende verringert sich die Zahl deutlich.
März
Die Postruine an der Klosterstraße hat endlich einen Käufer gefunden. Der neue Investor aus Süddeutschland plant dort Wohnen, Dienstleistung, Gewerbe und Gastronomie.
Auf dem Kladower Dorfplatz pflanzen Spandauer eine Eiche. Zur Erinnerung an Altbürgermeister Konrad Birkholz, der im Jahr zuvor gestorben war. Der Gedenkbaum macht ihn nun für immer zu einer „festen“ Größe in Kladow.
Der neue Sozialbericht bescheinigt Spandau die zweithöchste Armutsquote unter den Berliner Bezirken.
April
Die Vorsitzende der Vereinigung Wirtschaftshof Spandau, Gabriele Fliegel, feiert ihren 70. Geburtstag. Rund 200 Gäste aus Politik und Wirtschaft gratulieren der Jubilarin.
Das Haushaltsjahr 2015 endet für den Bezirk mit einem geringen Minus. Insgesamt hat der Bezirk aber keine Schulden mehr.
Nokia Networks kündigt an, seinen Standort in Siemensstadt schließen zu wollen. Knapp 200 Frauen und Männer müssen um ihre Arbeitsplätze fürchten.
Mai
Die Zahl der Grundschüler steigt weiter an. Das belegen die aktuellen Anmeldezahlen. Spandau muss rund 2240 neue Kinder aufnehmen.
An der Schönwalder Straße ist das Paul-Schneider-Haus nach zwei Jahren fertig saniert. Das Nachbarschaftszentrum bringt jetzt wieder Leben in den Kiez.
Juni
Im Südpark wird gefeiert. Die Freizeitsportanlage bekam für eine halbe Million Euro neue Spiel- und Sportflächen.
Für die geplante Gemeinschaftsunterkunft an der Freudstraße werden die Termine bekannt gegeben. Im September ist Baubeginn – trotz Anwohnerprotests und Petition.
Juli
Schock für 21 Mieter: Das Wohnhaus an der Weverstraße 36 ist nicht mehr standsicher. Ein Gutachten muss her, sonst stehen die Bewohner auf der Straße. Wenig später folgt die Entwarnung.
Das Ordnungsamt steigt aufs Rad. Die Fahrradstaffel nimmt offiziell ihren Dienst auf. So wollen die Ordnungshüter mit Bürgern schneller ins Gespräch kommen.
August
Die Spandauer Grünen haben einen neuen Kreisvorstand. An der Spitze stehen jetzt Susanne Zissel als Vorsitzende und Bodo Byszio als Stellvertreter.
Nach 44 Jahren im Exil kehrt der Venezianische Löwenbrunnen nach Kladow zurück. Sprudeln soll er künftig im Garten des Hauses Kladower Forum. Kulturstadtrat Gerhard Hanke trieb die Rückgabe aus Wilmersdorf voran.
Die Gartenstadt „Waldsiedlung Hakenfelde“ wird 100 Jahre alt. Dort leben viele Familien bereits in dritter Generation.
September
Die Spandauer wählen ihre Bezirksverordnetenversammlung (BVV) neu. Wahlsieger wird die SPD mit 33,3 Prozent. Die CDU kommt auf 25,7 Prozent. Die AfD zieht erstmals ins Bezirksparlament ein. Von den Bürgermeisterkandidaten kommt keiner auf eine eigene Mehrheit.
In der Altstadt eröffnet Arbeitssenatorin Dilek Kolat ein „Willkommen-in-Arbeit-Büro“ für die mehr als 5000 Flüchtlinge im Bezirk.
Oktober
Die Wahl des Bürgermeisters zieht sich hin. Die SPD will ihre Kandidaten für das künftige Bezirksamt erst im November nominieren. Auf ihrer konstituierenden Sitzung kann die BVV deshalb lediglich ihren neuen Vorstand wählen.
Der Bezirk erweitert sein Angebot für obdachlose Frauen. 18 Plätze stehen jetzt an der Galenstraße zur Verfügung.
November
Mit Gaby Schiller sitzt erstmals seit 1946 eine Frau der BVV vor. Mit in den Vorstand werden Ulrike Billerbeck, Ina Bittroff und Heike Dietrich gewählt.
Die Frist für Spielhallenbetreiber läuft ab. Im Bezirk werden 37 neue Betriebserlaubnisse beantragt. Seit der Gesetzesänderung gelten verschärfte Regeln.
Der Abriss der alten Postruine ist ausgeschrieben. Auch der Siegerentwurf der Architekten wird gekürt.
Dezember
Der neue Bürgermeister steht fest: Helmut Kleebank bleibt im Amt. Die BVV wählt ihn und vier weitere Stadträte ins Bezirksamt. Baustadtrat Carsten-Michael Röding wird nach 17 Jahren verabschiedet.
Siemens will Laubenland in Siemensstadt verkaufen. In der Kolonie Paulstern sollen 90 Kleingärten dem Wohnungsbau weichen. uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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