Festakt zum 825. Geburtstag
Spandau vergewissert sich am Ende seiner Jubiläumsjahres seiner besonderen Stellung in Berlin

Die Zitadelle ist zwar nicht so alt wie Spandau. Aber sie prägte die Geschichte des Bezirks ganz maßgeblich. | Foto:  Thomas Frey
  • Die Zitadelle ist zwar nicht so alt wie Spandau. Aber sie prägte die Geschichte des Bezirks ganz maßgeblich.
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Spandau hat im vergangenen Jahr seinen 825. Geburtstag gefeiert. Eine Ausstellung im Kommandantenhaus der Zitadelle erinnerte in den Sommermonaten daran und am 14. Dezember gab es einen Jubiläumsfestakt im Bürgersaal des Rathauses.

Die Veranstaltung wurde als „Das Beste zum Schluss“ angekündigt. Rund 100 Gäste waren zur Geburtstagsfeier eingeladen. Bürgermeisterin Dr. Carola Brückner und BV-Vorsteherin Ina Bittroff (beide SPD) würdigten das Geburtstagskind ausgiebig. Ihre Reden beschränkten sich aber nicht allein auf die Vergangenheit, sondern hatten auch die Gegenwart und Zukunft im Blick.

Ina Bittroff verwies außerdem darauf, dass die aktuelle Altersangabe eventuell noch getoppt werden könnte. Denn sie erinnerte daran, dass lange das Jahr 1232 als Spandauer Geburtsjahr galt. Deshalb wurde 1982 auch die 750-Jahrfeier begannen, übrigens fünf Jahre bevor Berlin das gleiche Alter erreicht hatte. Der eigentlich unmögliche Zuwachs um 75 Jahre binnen 40 Jahre lag daran, dass während dieser Frist in Brandenburg an der Havel ein Dokument aus dem Jahr 1197 gefunden wurde, in dem Spandau Erwähnung fand. Die Geschichte musste also rückdatiert werden.

Sie liegt in ihren ersten Jahrhunderten noch immer weitgehend im dunkeln. Klar ist nur, dass an Havel und Spree sehr früh menschliche Siedlungen existierten, ebenso wie im Mittelalter das Kloster St. Marien. Zu dessen Besitz gehörten in besten Zeiten knapp ein Dutzend Dörfer, die neben Gatow oder Kladow zum Beispiel Lankwitz, Tegel, Lübars oder Lietzow, das heutige Charlottenburg, hießen. Bereits für das 14. Jahrhundert ist eine große jüdische Gemeinde nachzuweisen. Und natürlich gibt es den Bau der Zitadelle, fertiggestellt Ende des 16. Jahrhunderts.

Von Spandau soll die Reformation in der Mark Brandenburg ausgegangen sein, es wurde später Rüstungsschmiede und Industriestandort. Die Eingemeindung nach Berlin markierte eine Zäsur, an die Ortsbeschreibungen wie „Spandau bei Berlin“ oder „Berlin bei Spandau“ auch noch mehr als 100 Jahr später erinnern, wenngleich sie inzwischen nicht mehr so häufig Verwendung finden.

Eher vergewissert sich der Bezirk heute seiner Besonderheiten und seines eigenen Charakters innerhalb der Hauptstadt. Spandau ist die Heimat bedeutender Industriefirmen und Standort von einigen der größten Wohnungsbauvorhaben. Als Sport-, Natur- und Erholungsgebiet hat es zudem die besten Voraussetzungen, um noch mehr Touristen anzuziehen. Und Spandau ist mittlerweile sogar 40 Jahre älter als Berlin.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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