SPD auf der Kleingartenkonferenz: Laubenkolonien dauerhaft sichern
Die Sorge ist berechtigt. Weil immer mehr Neuberliner in die Stadt ziehen, drohen viele Kleingartenkolonien dem Neubau von Wohnungen zum Opfer zu fallen. Zwar besteht derzeit für knapp 90 Prozent der landeseigenen Dauerkleingärten in Berlin eine Schutzfrist. Mögliche Baupläne sind damit aber nicht automatisch vom Tisch. Dafür müssen die Bezirke Bebauungspläne aufstellen, in denen die Kleingärten als geschützte Flächen ausgewiesen werden. Das gilt auch für Spandau, wobei die Schrebergärten einen hohen Sicherheitsstatus genießen.
Das wurde zumindest auf der Kleingartenkonferenz deutlich, zu der kürzlich die SPD geladen hatte. Der volle Saal im Vereinshaus des Bezirksverbandes der Spandauer Kleingärtner an der Egelpfuhlstraße 35 zeigte deutlich das große Interesse, aber auch die Angst vieler Kleingärtner vor der Planierraupe. Diese Sorgen aber wollte ihnen die SPD nehmen. "Wir brauchen Wohnraum, aber nicht auf Kosten der Kleingärtner", sagte der Spandauer SPD-Abgeordnete Daniel Buchholz. Darin war sich der Stadtentwicklungsexperte mit dem Berliner Fraktionschef Raed Saleh und Bürgermeister Helmut Kleebank (beide SPD), die mit auf dem Podium saßen, einig. Außerdem wurde mitgeteilt, dass Baupläne für Kleingartenkolonien nirgendwo in Spandau bekannt seien. Der Bezirk habe andernorts genügend Baureserven.
In Spandau gibt es 76 Kleingartenanlagen mit rund 4370 Parzellen. 220 Parzellen sind bis 2020 geschützt. 160 Parzellen sind in Privateigentum und liegen in Bauflächen, weitere 190 gehören der Deutschen Bahn AG. Mit einem Parlamentsantrag hatten SPD und CDU im Jahr 2014 politisch einen deutlichen Auftrag an den Senat formuliert. "Wir wollen möglichst alle Kleingärten dauerhaft und verbindlich sichern. Dafür wurde eine Arbeitsgemeinschaft eingerichtet, die intensiv an den Schutzfristen für die Kleingartenanlagen arbeitet", informierte Daniel Buchholz. Im Juli werde mit den Ergebnissen gerechnet. In Spandau sollen 60 Kleingartenanlagen mit rund 3800 Parzellen dauerhaft erhalten bleiben. Denn Kleingärten tragen zu mehr Lebensqualität in der Stadt bei und erfüllen neben ökologischen auch soziale Aufgaben. "Sie sind grüne Oasen, dienen der Erholung, dem Naturschutz und sind Orte, wo sich Generationen gemeinsam engagieren können", so Raed Saleh. Darum müsse ihr dauerhafter Schutz mit Nachdruck verfolgt werden. Die Spandauer Kleingärtner sahen das genauso. Der ein oder andere blieb aber trotzdem skeptisch.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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