Der Weg ist das Ziel
Strategien für einen Termin im Bürgeramt Spandau
Die Berliner Bürgerämter sind meist über Wochen im Voraus ausgebucht. Das kann zum Problem werden, wenn zum Beispiel für die Urlaubsreise noch dringend ein Pass oder Ausweis benötigt wird.
Das scheint auch Gregor Kempert (SPD), dem Spandauer Stadtrat für Bürgerdienste bewusst zu sein. In der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 5. Juli gab er deshalb auf eine Große Anfrage der Grünen-Fraktion neben einem Leistungsnachweis der Bürgerämter im Bezirk auch Tipps, wie man schneller an einen Termin kommen kann.
Die Wartezeit, um im Amt vorstellig werden zu können, betrage zwischen einem und 56 Tagen, umriss Kempert die sehr große Zeitspanne. Der lange Vorlauf wäre ein „gesamtstädtisches Problem“, auch ein „zentrales Buchungsproblem“. Auch die Berliner sind an den langen Wartezeiten nicht ganz schuldlos, wenn sie mehrere Termine buchten oder zum Termin nicht erschienen. Diese in der Realität noch vorhandenen Zeitfenster scheint das Bürgeramt sozusagen als Puffer und Notreserve vorzuhalten. Darauf deuten auch eigene Erfahrungen des Autors dieses Artikels aus dem Sommer 2022 hin.
Gregor Kempert bestätigte das Vorhandensein solcher Zeitfenster indirekt. Auf die Frage nach „alternativen Kommunikationskanälen“, um einen Termin im Bürgeramt zu erhalten, wies Kempert darauf hin, dass das Bürgeramt auf verschiedenen Wegen zu erreichen sei: „Online, schriftlich, per Kontaktformular, telefonischen Nachfragen, Terminen vor Ort“, zählte er mehrere Varianten auf. Mittel und Möglichkeiten gibt es offenbar, um beispielsweise ein wichtiges Dokument noch fristgerecht zu bekommen. Flexibilität ist jedoch Voraussetzung.
Die Bürgerämter im Bezirk seien übrigens an vier Tagen in der Woche bis 18 Uhr geöffnet, betonte der Stadtrat. Im Mai 2023 hätten insgesamt 8481 Termine zur Verfügung gestanden. Sie hätten sich auf 4336 am Standort im Rathaus sowie 4145 beim Bürgeramt in der Wasserstadt verteilt. Pro Woche bedeute das im Durchschnitt zwischen 1050 und 1100 Bearbeitungen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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