Breites gesellschaftliches Bündnis gegen Nazis
Vorbereitung auf Heß-Marsch
Gegen den zweiten Versuch von Neonazis, einen Gedenkmarsch für den Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß am Sonnabend, 18. August, durch Spandau zu organisieren, regt sich ein weiteres Mal breiter gesellschaftlicher Widerstand.
Im 30. Todesjahr des als Kriegsverbrecher zu lebenslanger Haft verurteilten Rudolf Heß wollten schon 2017 rund 750 Neonazis vom Bahnhof Spandau zum Standort des ehemaligen Kriegsverbrecher-Gefängnisses an der Wilhelmstraße 23 marschieren. Ein breiter Zusammenschluss von Bürgern verhinderte das.
In diesem Jahr sind Treffpunkt und Route der Neonazis noch unbekannt. Zumindest der 2017 geplante Weg ist für den Nazi-Aufzug unpassierbar. So beginnt um 10.30 Uhr eine Kundgebung vor dem Rathaus mit Redebeiträgen von Lala Süsskind, Vorsitzende des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus, Bischof Martin Dröge von der Evangelischen Kirche und Hans Hausenbiegl, Dekan des Dekanats Spandau. Der Türkische Bund Berlin-Brandenburg ist mit Vorstandssprecherin Ayse Demir, der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg mit Präsident Jan Gabriel vertreten.
Fest der Demokratie
Von der Kundgebung zieht das Spandauer Bündnis gegen Rechts vom Bahnhof zur Wilhelmstraße 23, wo zahlreiche Parteien und Organisationen von 12 bis 18 Uhr das Fest der Demokratie veranstalten.
Markus Teervoren, Geschäftsführer der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes /Bund der Antifaschisten hofft immer noch auf ein Verbot des Nazi-Aufmarsches, da die Verherrlichung des Nationalsozialismus nach wie vor verboten ist. Er befürchtet zudem, dass sich auch das Umfeld des Nationalsozialistischen Untergrundes, dessen Mitglied Beate Zschäpe gerade zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, in Spandau tummeln könnte.
Etwas Besonderes hat sich das Projekt „Wir gegen Nazis“ ausgedacht: „Ein Cent gegen Nazis“ wird ein Spendenlauf, bei dem für jeden gezählten Nazi an die Seenotrettungsorganisation Sea-Watch gespendet wird. Informationen unter www.ein-cent-gegen-nazis.de.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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