„Wir bewegen Spandau“: Vereine und Initiativen gründen Bürgerplattform

Sie sind temperamentvoll, ehrgeizig und zäh: Vertreter aus 15 Gruppen haben die Bürgerplattform Spandau gegründet. | Foto: Ulrike Kiefert
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In Spandau hat sich Berlins vierte Bürgerplattform gegründet. Sie bringt 15 unterschiedliche Gruppen an einen Tisch, die lokale Probleme gemeinsam angehen wollen – auf Augenhöhe mit der Politik.

Sie ist eine bunte Mischung aus der Mitte der Gesellschaft: die neue Bürgerplattform Spandau. „Wir bewegen Spandau“ heißt sie und hat sich nach zwei Jahren Vorbereitung am 22. März in der Aula des Kant-Gymnasiums gegründet.

Die Bürgerplattform vereint 15 Gründungsmitglieder mit ganz gegensätzlichen religiösen, kulturellen oder sozialen Wurzeln. Ein Mann mit stark englischem Akzent repräsentiert die Bethaus Internationale Gemeinde Spandau. Zwei Frauen mit Kopftuch und ein Mann mit Bart sind für den Verein „Markaz Rasulallah“ gekommen. Sie stehen neben Vertretern des Kamerun-Kulturvereins, der Baptistengemeinde aus der Neustadt, der Altenhilfe des Evangelischen Johannesstifts, der Kiezgemeinde Staaken und der Berliner Stadtmission.

Was sie alle verbindet, ist ihr Temperament, ihr Ehrgeiz und der Wille, als Bürgergesellschaft gemeinsam Spandaus Probleme zu lösen. Als große Gruppe, die viel mehr erreichen kann als der Einzelne und in der jedes Mitglied gleichwertig ist. „So sind wir jemand, der ernst genommen wird und der mit Politikern verhandeln kann, und zwar als Gesprächspartner auf Augenhöhe“, fassen die Moderatorinnen Nina Lenz-Rivas und Nana Suwarray oben auf der Bühne die Argumente zusammen, warum Spandau eine Bürgerplattform braucht. Dazu gibt es Trommelwirbel und tosenden Applaus aus dem 450-köpfigen Publikum.

Grußworte, ein Imagefilm und viel Applaus

Fast zwei Stunden dauert die Gründungsfeier in der Schulaula. Die 15 Mitgliedsgruppen vom Moscheeverein bis zur Evangelischen Arbeitnehmerschaft stellen sich alle einzeln vor, es gibt Grußworte von Unterstützern wie Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD), Wolfram Tarras von der Gewobag und Leo Penta vom Deutschen Institut für Community Organizing (DICO). Vertreter anderen Bürgerplattformen machen Mut und motivieren mit erfolgreichen Beispielen aus ihrer Arbeit. Dazwischen wird ein Imagefilm gezeigt, und immer wieder applaudiert. Mitunter erinnert die Stimmung an eine Wahlkampfveranstaltung.

Welche lokalen Themen hat sich die Bürgerplattform Spandau aber nun fürs Erste aufs Papier geschrieben? „Schulwegsicherung, Wohnungsmieten, Verkehr und Räume finden für wachsende Vereine und Gemeinden“, klären die Gründungsmitglieder auf. Einige Lösungsvorschläge haben sie bereits parat, zum Beispiel, wie sich unübersichtliche Kreuzungen entschärfen lassen. „Die können wir dem Bürgermeister bei einem Glas Tee gern vorstellen“, sagt Mehmet Can.

Die Bürgerplattform Spandau ist nach Berlin Südost (Treptow-Köpenick), Moabit/Wedding und Neukölln die vierte in Berlin. Ihr nächstes Treffen ist am 11. April ab 19 Uhr in der Josua-Gemeinde an der Bismarckstraße 20.

Nähere Infos gibt es unter www.buergerplattform-spandau.de.
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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