Zwei Notunterkünfte schließen: Flüchtlinge ziehen an der Mertensstraße aus

Nach der Motardstraße und der Eventarena an der Paulsternstraße schließen bis Jahresende zwei weitere Notunterkünfte im Bezirk. Aktuell leben in Spandau noch 2640 Flüchtlinge.

Weil der Senat spätestens bis Jahresende die letzten Notunterkünfte für Flüchtlinge in Berlin schließen will, soll Ende Juni die Notunterkunft in der ehemaligen BAT-Tabakfabrik an der Mertensstraße aufgegeben werden. Das gab Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) jetzt im Integrationsausschuss bekannt. Die Unterkunft war im Oktober 2015 im Eiltempo hergerichtet worden. Vor gut einem Jahr lebten dort noch etwa 620 Flüchtlinge. 

Bis Ende Dezember soll dann Spandaus größtes Heim mit über 1000 Plätzen in der alten Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne frei gezogen werden. Allerdings nur deshalb, weil die Bundespolizei wie berichtet aufs Gelände will, und die Gebäude vorher noch saniert werden müssen.

Flüchtlingszahl im Bezirk fast halbiert

Wohin die Frauen, Männer und Kinder umziehen, ob in andere Bezirke oder in Modulare Unterkünfte (MUFs) im Bezirk, ist im Rathaus bislang nicht bekannt. Im Bezirk leben aktuell 2640 Flüchtlinge, vor zwei Jahren waren es mehr als 5000. Berlinweit sind es rund 23.970.

Obwohl die Zahlen deutlich gesunken sind, werden trotzdem weitere MUFs oder Tempohomes gebaut und zwar laut Senat als Ersatz für die einfache Unterbringung in Kasernen, Fabrikhallen oder Bürogebäuden. In den besseren Unterkünften sollen sich die Flüchtlinge selbst verpflegen können und in abgeschlossenen Räumen wohnen. Neue Schnellbauten auf Landesgrundstücken sind in Spandau an der Griesinger Straße sowie am Askanierring 70 bis 108A geplant. Planungsrechtlich ist ein MUF im Gewerbegebiet am Askanierring jedoch laut Bezirksamt nicht zulässig. „Weshalb wir dem Senat einige Alternativstandorte vorgeschlagen haben, zum Beispiel an der Daumstraße“, sagt Helmut Kleebank. Alle Vorschläge habe die Senatsverwaltung aber abgelehnt, insofern sei der Bezirk hier nicht mehr in der Pflicht. Ende Mai soll außerdem das Tempohome am Schuckertdamm 343 fertig sein.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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