Ali Yildirim als "Spandauer des Monats" ausgezeichnet
Die Urkunde übergab Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) dem aus der Türkei stammenden Ali Yildirim am 16. Mai im Café der evangelischen Luther-Kirchengemeinde, Schönwalder Straße 23. Hier in der Neustadt ist das Zentrum von Yildirims Integrationsarbeit. Ali Yildirim kam 1970 nach Berlin. Die Weichen für seinen Umzug nach Deutschland wurden bereits in seiner Geburtsstadt Istanbul gestellt. Sein Vater entschied sich, ihn hier auf die deutsche Schule zu schicken. Nach dem Abitur begann Yildirim ein Studium der Elektrotechnik an der Technischen Universität Berlin.
Ein Jahr später folgte ihm seine Ehefrau. Mit ihr ist Yildirim seit 43 Jahren verheiratet. Nach der Geburt ihrer beiden Kinder wurde schnell klar, dass die ursprünglichen Pläne der Familie, nach dem Abschluss der Ausbildung in die Türkei zurückzukehren, nicht in die Tat umgesetzt würden.
Während seines Studiums arbeitete Yildirim als Dolmetscher und Übersetzer. Nach dem Abschluss als Diplom-Druckingenieur wollte er sich mit einer Druckerei selbständig machen. An den hohen Kosten für die technische Ausstattung scheiterten jedoch auch diese Pläne. Schließlich eröffnete Ali Yildirim in der Neustadt ein Büro. Als Ratgeber für viele Türkischstämmige leistete er dort eine wichtige Betreuungsarbeit.
Neben seiner Berufstätigkeit betätigte sich Yildirim seit Beginn der 90er-Jahre auch journalistisch. Er etablierte eine Berlin-Beilage für eine damals in Deutschland erscheinenden türkischen Zeitung, später erhielt er eine Sendelizenz im Berliner Mischkanal, wo er seit mehr als 20 Jahren regelmäßige eine TV-Sendung ausstrahlt.
2003 wurde Ali Yildirim zur Mitarbeit im Spandauer Migrationsbeirat eingeladen. Er wurde zum Vorsitzenden gewählt und engagierte sich seither für die Belange der Spandauer Zuwanderer. Nach zehn Jahren hat Yildirim nun aber den Vorsitz abgegeben. Er arbeitet jedoch weiterhin im Gremium mit. Und sein Kopf ist voller neuer Ideen: "Ich will eine Bezirksverordnetenversammlung für Migranten ins Leben rufen und dafür sorgen, dass Migranten in allen Ausschüssen der BVV mit Rede- und Antragsrecht vertreten sind", sagt Yildirim.
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
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