Spandau. Die Spandauer Schleuse ist vom 25. bis 27. Juli bestreikt worden. Die Schleusenwärter fürchten Arbeitsplatzabbau und niedrigere Bezahlung.
Es ist ruhig auf Havel und Spree. Dort, wo kurz vor der Charlottenbrücke beide Flüsse sich vereinigen, herrscht normalerweise reger Schiffsverkehr. Doch in der zweiten Hälfte der vergangenen Woche sind weder die großen Kohlentransporter noch die bunten Ausflugsschiffe zu sehen. Selbst kleine Sportboote sind nicht auszumachen. Der Grund: In Berlin und Brandenburg hatten rund 500 Schleusenwärter und andere Angestellte der Wasser- und Schifffahrtsämter ihre Arbeit niedergelegt und dabei 17 Schleusen blockiert, auch die in Spandau. Hintergrund ist eine von der schwarz-gelben Bundesregierung geplante Reform der Verwaltung der Wasserstraßen. Sie sieht unterschiedliche Kategorien der Unterhaltung der Wasserstraßen wie auch mögliche Privatisierungen vor. Dabei könnte von den bundesweit rund 12 000 Arbeitsplätzen rund ein Viertel abgebaut werden.
Trotz einer Zusage von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben soll, fordert die Gewerkschaft Verdi einen rechtsverbindlichen Tarifvertrag. Wenn es zu keinem solchen Vertrag komme, könnten bundesweit die Schleusen auch über Wochen bestreikt werden, so ein Gewerkschaftssprecher.
Für den Spandauer SPD-Bundestagskandidaten Swen Schulz und seinen Parteifreund aus dem Abgeordnetenhaus, Daniel Buchholz, trägt allein die Bundesregierung die Verantwortung für die lahm gelegte Schifffahrt. Sie hatten schon 2011 vor der Reform gewarnt: "Es geht hier in unser aller Interesse um eine funktionierende öffentliche Verwaltung, die sich um die Sicherheit, den Schutz und die Pflege der Wasserstraßen kümmert." In Spandau könne die Reform auch eine erhebliche Belastung für Tourismus und Wassersport mit sich bringen. Eine Studie sagt für den Fall von Schleusenprivatisierungen "astronomisch hohe Schleusengebühren" voraus. Swen Schulz und Daniel Buchholz fordern von Ramsauer, in Gesprächen mit den Beschäftigten "die Schifffahrt wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen".
Christian Schindler / CS
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...
Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...
Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.