Ausstellung erinnert an die napoleonischen Kriege

Thilo von Thümen (links) und der Vorsitzende der Heimatkundlichen Vereinigung, Karl-Heinz Bannasch, vor der Gedenktafel. | Foto: Christian Schindler
  • Thilo von Thümen (links) und der Vorsitzende der Heimatkundlichen Vereinigung, Karl-Heinz Bannasch, vor der Gedenktafel.
  • Foto: Christian Schindler
  • hochgeladen von Christian Schindler

Spandau. Mit dem Brand von Moskau jährt sich am Freitag, 14. September, ein Ereignis zum 200. Mal, das wiederum ein Jahr später für Spandau große Bedeutung erhielt.

Vor 200 Jahren scheint Napoleon am Ziel. Seine Truppen rücken am 14. September 1812 in Moskau ein. Doch damit beginnt zugleich das Ende seines Russlandfeldzuges. Die meisten Bewohner haben die Stadt verlassen. An vielen Stellen brechen Brände aus. Die französischen Soldaten und ihre Verbündeten finden weder Rast noch Vorräte. Zurzeit ist der Brand von Moskau sinnlich zu erfahren. In den Sonderausstellungshallen des Kulturforums in Tiergarten ist ein bewegtes Panorama aufgebaut. Es ist Teil der Ausstellung "Karl Friedrich Schinkel. Geschichte und Poesie". Der Architekt und Maler arbeitete in den ersten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts unter anderem für Wilhelm Ernst Gropius, der am Gendarmenmarkt ein "Optisch-Mechanisches Theater" betrieb. Bis Januar 1813 konnte das Publikum dort das damals noch junge historische Ereignis nacherleben.

Schinkel hatte in einer Zeichnung den erhöhten Kreml der brennenden Stadt gegenübergestellt: Auf einer Brücke über der Moskwa sind unzählige Menschen unterwegs. Diese sind kleine, zweidimensionale Figuren, die von einer verborgenen Mechanik bewegt werden. Der Eindruck der Massenpanik wird noch befördert von dramatischer Musik.

1813 erreicht die historische Dramatik Spandau. Die aus Russland und schließlich auch aus dem preußischen Berlin verjagten Franzosen besetzen die Zitadelle. Verbündete preußische und russische Truppen schließen die Festung ein. Die preußische Artillerie beginnt am 27. April 1813 mit dem Beschuss. Eine der ersten Kugeln trifft das Pulvermagazin, was eine gewaltige Explosion auslöst - übrigens die einzige große Beschädigung, die die Zitadelle in ihrer Geschichte erleidet. Die Franzosen bitten um einen "ehrenvollen Abzug", der ihnen gewährt wird.

Für den militärischen Erfolg der Preußen war General August von Thümen verantwortlich. Seine Ortskenntnis, die er als ehemaliger Kommandant der Zitadelle hatte, war hilfreich. Sein Nachfahre Thilo von Thümen besuchte kürzlich die Heimatkundliche Vereinigung Spandau, die im kommenden Jahr die Befreiung der Zitadelle gemeinsam mit dem Bezirksamt feiern wird. Der Banker und Johanniter aus Frankfurt am Main hat dafür schon mal seine Unterstützung zugesagt.

Die Ausstellung "Karl Friedrich Schinkel. Geschichte und Poesie" ist bis zum 6. Januar zu sehen in den Sonderausstellungshallen des Kulturforums am Matthäikirchplatz in Tiergarten. Geöffnet ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr (donnerstags bis 20 Uhr) sowie sonnabends und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet zwölf, ermäßigt sechs Euro.

Christian Schindler / CS
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 273× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 235× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 621× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.211× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.