Bezirksamt kauft künftig nur noch fair gehandelte Produkte
Spandau. Der Bezirk soll künftig nur noch Produkte mit dem Fairtrade-Siegel kaufen. Das haben die Bezirksverordneten auf ihrer jüngsten Sitzung, am 23. Januar, so mehrheitlich beschlossen.
Der Antrag geht auf die Grüne Alternative Liste (GAL) zurück, die den fairen Handel im Bezirk bereits seit fünf Jahren fordert. Zugestimmt haben dem Antrag jetzt die SPD, die Piraten und der Einzelverordnete der Linken. Für das Bezirksamt bedeutet der Beschluss, künftig nur noch nachhaltige und fair gehandelte Produkte zu erwerben. Das kann der Kaffee sein, der an Besucher ausgeschenkt oder in den Büros getrunken wird.
Das sind die Blumen und Pralinen, mit denen der Bürgermeister zu Jubiläen gratuliert oder die Computer, mit denen im Rathaus gearbeitet wird. Die Palette ist groß, denn in Deutschland gibt es mittlerweile mehr als 1900 Produkte mit dem Fairtrade-Siegel. Die Vergabe dieses Siegels ist an soziale und ökologische Kriterien geknüpft. So lassen sich durch fairen Handel in ärmeren Ländern die Arbeitsbedingungen verbessern und Mindestlöhne sichern.
"Auch ist bei Produkten mit dem Fairtrade-Siegel sichergestellt, dass sie ohne illegale Kinderarbeit oder andere Formen von Zwangsarbeit hergestellt wurden", erläutert GAL-Fraktionschefin Angelika Höhne. Wer solche Produkte kaufe, engagiere sich gegen Kinderarbeit, für mehr Bildung und eine bessere Gesundheitsversorgung.
"Mit der Annahme unseres Antrags reiht sich nun auch Spandau endlich in die immer länger werdende Liste der Kommunen ein, die sich für fairen Handel aktiv einsetzen", so Angelika Höhne. Tatsächlich gibt es deutschlandweit inzwischen mehr als 100 sogenannte Fairtrade Towns. Erster Bezirk in Berlin und damit Vorreiter war Charlottenburg-Wilmersdorf. Der Bezirk trägt den Titel seit Juni 2011.
Ulrike Kiefert / uk
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