Spandau. Eine dauerhafte Ausstellung soll an den ehemaligen Auswandererbahnhof Ruhleben an der Freiheit 42/43 erinnern. Dafür sprach sich jetzt der Kulturausschuss aus.
Mit dem Abriss der letzten Baracke des ehemaligen Auswanderbahnhofes Ruhleben vor gut sechs Wochen ist der historische Ort endgültig aus dem Spandauer Stadtbild verschwunden. Zum Ärger der Bezirksverordneten, die sich auf der Sitzung des Bildungs- und Kulturausschusses am 11. September doch sehr wunderten, warum das Baudenkmal quasi über Nacht und an den Bezirksverordneten vorbei der Abrissbirne zum Opfer fiel. Selbst Kulturstadtrat Gerhard Hanke (CDU) musste zugeben, von dem Abbruch erst aus der Zeitung erfahren zu haben. Um wenigstens die Erinnerung an den Auswandererbahnhof (1891-1914) und das ehemalige Internierungslager für britische Staatsbürger (1914-1918) wachzuhalten, hat sich der Ausschuss auf Antrag der Alternativen Liste Spandau - Bündnis90/Die Grünen (GAL) einstimmig für eine dauerhafte Ausstellung an einem zentralen Ort in Spandau ausgesprochen.
Denkbar wären die Räume der Deutschen Bahn AG am S-Bahnhof Stresow. Ein Träger soll die Schau mit Dokumenten und Zeitungsartikeln aus den Stadtarchiven Spandaus und Charlottenburgs füllen. Dafür bei der Deutschen Bahn und bei Stiftungen zu werben, nahm der Ausschuss das Bezirksamt in die Pflicht.
Für Kunstamtsleiterin Andrea Theissen kam der Abriss des Baudenkmals ebenfalls überraschend. Sie sei enttäuscht, denn für den Auswandererbahnhof habe es konkrete Pläne gegeben. Ein Ausstellungszentrum sollte dort entstehen. Dafür habe man mit dem Berliner "Centrum Judaicum" eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die positiv ausfiel. Auch wollte das Kunstamt Dokumente über die Auswanderer mit einem Museum in den USA austauschen. "Nun hängt unsere jahrelange Arbeit in der Luft", sagte die Kunstamtsleiterin.
Wie berichtet, war die letzte der drei Baracken des einstigen Auswandererbahnhofes Anfang August abgerissen worden. Den Abriss des verfallenen Baudenkmals hatte das Bauamt genehmigt. Ein neuer Eigentümer plant dort einen Handwerkerhof. Wie es zur Genehmigung kam und wer konkret der neue Eigentümer ist, das will der Kulturausschuss auf Vorschlag der SPD-Fraktion in der BVV nun auf einer gemeinsamen Sitzung mit dem Bauausschuss klären.
Ulrike Kiefert / uk
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