Der zweite Frühling für Opa: weitere Vorstellungen vom 17. bis 19. Mai
Opa Klaus ist sogar sicher, dass die älteren Damen eindeutige Zeichen senden: "Zeigen die Ausgüsse ihrer Gießkannen nach oben, bedeutet das, dass sie auf der Suche sind." Schwiegertochter Ingrid glaubt zwar nicht an die Liebessignale an den letzten Ruhestätten, muss sich aber trotzdem damit auseinandersetzen, dass Opa Klaus zwar die Witwen auf dem Friedhof verschmäht, aber attraktiven Damen durchaus etwas abgewinnen kann. Weil Opa Klaus zudem gerne einen hebt und es mit dem ordentlichen Haushalt nicht so ernst nimmt, würde Ingrid ihn gerne ins Altenheim abschieben. Da kommt die Spanien-Reise, die sie und ihr Mann planen, gerade Recht. Doch natürlich kommt alles ganz anders. In der Regie von Caren Lehmann und Horst Kiener macht Heinz Kötteritzsch aus Opa Klaus einen sympathischen Hallodri, der nicht nur nicht auf den Mund gefallen ist, sondern auch mit sportlichen Einlagen begeistert. Um dieses schauspielerische Kraftzentrum gruppiert sich ein Ensemble, das ihm an Witz und Schnoddrigkeit nicht nachsteht.
Manuela Stodolski ist der gar nicht so unsympathische Hausdrachen Ingrid. Stephan Wittzack rächt sich für seine Stellung als Ehemann unter Ingrids Pantoffel mit schadenfrohen Gesten. Gabi Seidel als Ingrids Tochter und Ralph Paetzold als deren Liebhaber verteidigen nicht nur ihre Beziehung, sondern auch Opas Selbstständigkeit. Brigitte Dreier-Kötteritzsch überzeugt als Opas Jugendschwarm, dem er natürlich wieder verfällt.
Mit den Hummels hat Spandaus ältester Theaterverein, die 1911 gegründete Privat-Theater-Gesellschaft Elektra, wieder eine wunderbar unterhaltsame Inszenierung vorgelegt. Damit macht sie auch überzeugende Werbung für sich selbst: Die hier profihaft agierenden Laienkünstler suchen noch Verstärkung.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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