Heimatkundler spenden an das Museum Spandau

Auch Zinnsoldaten gehören zu den Spenden der Spandauer an die Heimatkundliche Vereinigung. | Foto: Christian Schindler
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Spandau. Die Heimatkundliche Vereinigung Spandau hat am Donnerstag, 16. August, dem Archiv des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau Exponate im Wert von rund 12 000 Euro geschenkt.

Tierfreunde hätten bei diesem Termin die Stirn gerunzelt. Als Karl-Heinz Bannasch den Karton des ehemaligen Spandauer Kürschners Ludwig Schluckebier öffnet, kommt ein totes Tier zum Vorschein: "Wahrscheinlich ein Marder", sagt der Vorsitzende des Spandauer Geschichtsvereins. Und Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) muss bei der Vorstellung schmunzeln, es könne ein spezieller "Spandauer Marder" sein. Das Tier ist jedoch schon viele Jahrzehnte tot, und die Spende der Heimatkundler ist nicht wegen des Tieres wertvoll, sondern wegen des unbeschädigten Kartons, der die Bestätigung des Geschäftes in der Pichelsdorfer Straße 12 ist.

Die Mitglieder der Heimatkundlichen Vereinigung sind ununterbrochen auf der Suche nach Zeugnissen der Geschichte der Zitadellenstadt, und sie werden immer wieder fündig. Mal bieten sie bei Versteigerungen mit, mal erhalten sie Nachlässe. Der Karton mit dem Tier ist eine Spende aus dem benachbarten Falkensee. Die Heimatkundler investieren nicht wenig Geld und vor allem viel Zeit.

Es sind sehr unterschiedliche Stücke, die Blicke in die Vergangenheit gewähren. Von unschätzbarem Wert für Spandau dürfte ein Banner des "Spandauer Männerchores von 1885" sein, das vermutlich 1899 angefertigt wurde. Aus einer Werkstatt im Umland von Berlin stammt ein Gerät, mit dem Grenzsoldaten der DDR in Staaken Spiegel und Lampen unter Fahrzeuge schoben, um zu sehen, ob dort Illegales angebracht war oder sich gar Flüchtlinge verbargen.

Offizielle Dokumente gegen Auskunft über Politik, und Tagebücher zeigen, wie diese bei den kleinen Leuten ankam. Heiko Metz vom Archiv des Stadtgeschichtlichen Museums bittet daher alle, zum Beispiel Nachlässe nicht einfach wegzuwerfen: "Was da drinsteht, steht oft eben nur dort und wäre unwiederbringlich verloren, wenn es weggeworfen wird."

So manche Spende könnte auch künftige Ausstellungen für Kinder spannend machen. Eine der Spenden besteht beispielsweise aus vier Kisten mit rund 2000 Zinnsoldaten.

Wer die Heimatkundler bei ihrer Suche nach weiteren Zeugnissen der Geschichte unterstützen möchte, der wählt 334 62 70 oder geht ins Internet auf die Seite www.geschichte-spandau.de.
Christian Schindler / CS
Auch Zinnsoldaten gehören zu den Spenden der Spandauer an die Heimatkundliche Vereinigung. | Foto: Christian Schindler
Karl-Heinz Bannasch (links) und Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) mit Pelzkarton vor Chorbanner. | Foto: Christian Schindler
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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