Jugendamt zieht bei Hilfen zur Erziehung positive Bilanz
Gestartet war das Jugendamt 2012 bei den Hilfen zur Erziehung noch mit einem Defizit von rund 1,3 Millionen Euro. Aus dem Minus ist mittlerweile nicht nur eine schwarze Null, sondern sogar ein leichtes Plus geworden. So konnte das Haushaltsjahr mit einem Überschuss von 340 000 Euro abgeschlossen werden, berichtete Jugendamtsleiter Reinhold Tölke kürzlich im Jugendhilfeausschuss. Möglich wurde der Budgetausgleich, weil der Senat seine Zuweisungssumme nachträglich nach oben korrigierte. So erhielten die Spandauer am Ende knapp 35 Millionen Euro statt der angesetzten 33,6 Millionen Euro für die Hilfen zur Erziehung. Die gibt es, wenn Eltern oder Alleinerziehende aus irgendeinem Grund die Erziehung ihrer Kinder nicht leisten können. Die Hilfen sind dabei ganz unterschiedlich und reichen von einer Betreuungshilfe bis hin zur Vollzeitpflege oder Heimerziehung.
Das leichte Plus im Budget wiederum ist das Ergebnis eines strengen Controllings im Jugendamt, um die explodierenden Kosten in den Griff zu bekommen. Dazu gehören unter anderem die Überprüfung der Fallzahlen und Falldurchschnittskosten sowie der Leistungen der freien Träger. Über das sogenannte "Zentrale Einrichtungsmanagement" sucht das Jugendamt außerdem konsequent nach neuen und kostengünstigen Trägern im stationären Bereich, denn dort sind die Ausgaben besonders hoch.
Trotz der positiven Bilanz will sich Reinhold Tölke nicht zurücklehnen. So wolle das Jugendamt im laufenden Jahr weitere 800 000 Euro einsparen, informierte der Amtschef. Erschwerend kommt hinzu, dass das Jugendamt im Zuge des vom Senat verordneten Stellenabbaus in den Bezirksämtern bis 2016 knapp sieben Vollzeitstellen abbauen muss. Dabei ist das Jugendamt mit seinen rund 250 Mitarbeitern schon jetzt unterbesetzt.
Spandau bekommt für die Hilfen zur Erziehung in diesem Jahr rund 34,1 Millionen Euro.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
Kommentare