Jugendlich und Betriebe auf Konferenz zusammengebracht
Zur Jugendkonferenz für das Ausbildungsjahr 2013 hatten das Jobcenter Spandau und die Arbeitsagentur für Berlin Nord eingeladen. 30 Spandauer Jugendliche auf Lehrstellensuche nutzten die Gelegenheit, sich über verschiedene Ausbildungsberufe zu informieren. Welcher Beruf passt zu mir? Wo liegen meine Stärken und Talente? Berater und Vermittler des Jobcenters sowie sechs Unternehmen aus Spandau, darunter das Winters Hotel und Bauhaus, gaben den Bewerbern Antworten und hilfreiche Informationen mit auf den Weg. In lockerer Atmosphäre konnten die jungen Leute dabei erste Kontakte zu den Firmen knüpfen, sich über Angebote informieren, die persönliche Eignung besprechen und ihre Bewerbungsunterlagen optimieren.
Auch Jürgen Pawletta nutzte seine Chance. Der 20-Jährige sucht seit zwei Jahren nach einer Lehrstelle. Wie die anderen Jugendlichen ist er beim Jobcenter Spandau gemeldet und von seinem Berater zur Jugendkonferenz eingeladen worden. Jürgen Pawletta will Erzieher werden, mehr als 100 Bewerbungen hat er schon geschrieben - bisher jedoch ohne Erfolg. "Ich bin zu lange aus der Schule raus", glaubt er den Grund für die Absagen zu kennen. Dabei hätte der Jugendliche mit seinem Realschulabschluss eigentlich gute Chancen. Doch Erzieher werden zur Zeit in Spandau nicht gesucht, wie die Liste der 114 aktuellen Lehrstellenangebote des Jobcenters verrät. Dort steht der Fachverkäufer für Bäckerei und Fleischerei ganz oben, gefolgt vom Elektroniker, dem Einzelhandelskaufmann und der Restaurantfachfrau.
Insgesamt 360 Ausbildungsberufe gibt es in Deutschland und viele Unternehmen würden zum Teil händeringend nach Lehrlingen suchen, informierte Jobcenterleiter Winfried Leitke. Deshalb sollten Schulabgänger, die bisher noch keine Zusage erhalten haben, sich nicht entmutigen lassen. Auch Betriebspraktika seien eine gute Möglichkeit, sich berufliche Kenntnisse anzueignen. Weil vielen Jugendlichen meist nur wenige Ausbildungsberufe bekannt sind, wollte das Jobcenter mit der Jugendkonferenz auch für unbekannte Ausbildungen werben. So stellte Rechtsanwalt Thomas Jakstadt den Beruf des Rechtsanwaltsfachangestellten vor. Außerdem waren an der Pinnwand freie Lehrstellen für die Ausbildung zum Schornsteinfeger, zur zahnmedizinischen Fachangestellten oder zum Gebäudereiniger ausgehängt. Am Ende konnten also viele Jugendliche sofort ein oder mehrere Ausbildungsplatzangebote mit nach Hause nehmen. Wie Jürgen Pawletta konnten sie sich außerdem darin üben, in kurzer Zeit ihre positiven Seiten zu präsentieren.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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