Leitfaden zum Brandschutz soll Mitarbeiter von Schulen und Kitas aufklären
Diesen Beschluss hat jetzt der Bildungsausschuss auf Antrag von Piraten, CDU und SPD gefasst. Die Fraktionen in der BVV argumentierten damit, dass Spandau beim Brandschutz in Schulen und Kitas einen erheblichen Nachholbedarf hat. Das soll aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Özcan Mutlu im Abgeordnetenhaus hervorgehen. Demnach wiesen bis Ende Mai dieses Jahres 41 der 47 aufgeführten Spandauer Schulen kleinere und mittlere Mängel, zum geringen Teil auch erhebliche Brandschutzmängel auf. Das Merkblatt soll nun detailliert auflisten, wo die Schulen und Kitas selbst nacharbeiten können. So dürfen zum Beispiel keine Zeichnungen in den Fluren hängen, brennbare Materialien in Räumen gelagert oder Notausgänge zugestellt werden. Doch genau das passiere leider viel zu oft, erläutert Schulamtsleiter Horst Lorenz.
Rund 80 Prozent der Mängel, die bei den Brandsicherheitsschauen beanstandet werden, seien hausgemacht. Offene Papierkörbe am Haupteingang, gepolsterte Sitzgruppen auf Fluren, mit Möbeln zugestellte Fluchttüren, offene Regale mit Kleidern und Schulmappen, nicht genehmigte Umbauten in Räumen oder leicht entflammbare Vorhänge stellen unnötige Brandgefahren dar. "Solche kleineren Mängel müssen von den Schulen auch sofort behoben werden", sagt Lorenz.
Die restlichen 20 Prozent sind mittlere Mängel. Dazu gehören mangelhaft gekennzeichnete Notausgänge, kaputte Notleuchten und defekte Türschließer. "Auch diese Mängel werden nach jeder Brandsicherheitsschau fristgemäß behoben", versichert der Schulamtsleiter. Mindestens alle fünf Jahre müssen diese Sicherheitskontrollen an jeder Schule erfolgen. Dass es zwischenzeitlich immer wieder zu Mängeln kommen kann, schließt Lorenz nicht aus. "Es gibt aber an keiner Schule dringenden Handlungsbedarf."
Bei schweren Mängeln wie fehlenden Fluchtwegen oder defekten Rauchabzügen würde die bezirkliche Bauaufsicht jede Schule sofort schließen. Es gibt allerdings Gebäude mit Bestandsschutz. Dort ist zum Beispiel ein zweiter Fluchtweg über eine Außentreppe nicht vorgeschrieben. Das ändert sich, sobald das Haus saniert wird. "Dann müssen wir dort den Brandschutz auf den neuesten Stand bringen", so Lorenz.
Wie in vielen anderen Bezirken fehlen jedoch auch in Spandau die nötigen Mittel, um den Brandschutz an den Schulen schlagartig zu verbessern. Brandschutzmaßnahmen sind im neuen Jahr an der Grundschule an der Pulvermühle in Höhe von 125 000 Euro sowie an der Schule an der Jungfernheide über rund 150 000 Euro geplant.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
Kommentare