Nach nur zwei Jahren wechselt Reinhold Tölke nach Potsdam
Tölke hatte erst im Herbst 2011 die unbefristete Stelle in Spandau übernommen. Er wechselt als Jugendamtsleiter in die Potsdamer Stadtverwaltung. Stadtrat Gerhard Hanke (CDU) bestätigte auf Anfrage des Spandauer Volksblattes die Kündigung Tölkes. "Ich bin schon ein bisschen enttäuscht, er hatte sich gut eingearbeitet", sagte Hanke. Dennoch habe er einem Auflösungsvertrag zum 1. Oktober zugestimmt. Über die Gründe von Tölkes Weggang kann der Stadtrat nur spekulieren. "In Potsdam mit deutlich weniger Einwohnern als Spandau ist dieser Job vermutlich nicht ganz so schwierig", sagte Hanke. Allerdings habe er nicht den Eindruck gehabt, dass Tölke überfordert gewesen sein könnte. Auch das Arbeitsverhältnis zwischen ihm und seinem Jugendamtsdirektor sei stets gut gewesen. Reinhold Tölke selbst war bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen. Spandau hatte lange nach einem neuen Jugendamtsdirektor gesucht. Die Stelle war seit Oktober 2010 unbesetzt und bundesweit ausgeschrieben worden, Mit Reinhold Tölke aus Nordrhein-Westfalen schien dann ein kompetenter Leiter für die kriselnde Behörde gefunden. Und tatsächlich kann der Westfale nach zwei Jahren eine durchaus positive Bilanz vorlegen.
Der Schuldenberg bei den Hilfen zur Erziehung sank von rund 1,3 Millionen Euro Anfang 2012 auf eine schwarze Null. Auch die Personalsituation im Jugendamt entspannte sich deutlich. "Für uns ist es darum sehr bedauerlich, dass wir im Jugendamt innerhalb kurzer Zeit wieder einen Wechsel haben werden", sagte die Bezirksverordnete und Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Christiane Mross (SPD). Dies sei einer kontinuierlichen Arbeit nicht förderlich.
Das Jugendamt hat mit 117 Millionen Euro pro Jahr eines der größten Budgets in der Spandauer Verwaltung und ist unter anderem für Kinderschutzaufgaben verantwortlich. Die anspruchsvolle Leiterstelle muss das Bezirksamt nun neu ausschreiben.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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