Spandau. Mit großem Applaus hat das Publikum die Produktion "Nischt jeht über gute Nachbarschaft" das Spandauer Volkstheaters Varianta aufgenommen.
Zum Volkstheater gehört Musik, und daran hält sich auch das Ensemble unter Regisseurin Sonya Martin. Wenn in der Mietwohnung von Frührentner Horst (Heinz Klever, der auch Künstlerischer Leiter des Hauses und Autor des neuen Stückes ist) die unterschiedlichen Spandauer Persönlichkeiten aufeinanderprallen, dann ist es die Musik, die für Pausen in Konflikten und für Gefühl in einer schnellen Witzreihe sorgt. Als erstes ist es Fenna Szabó als Punkerin Schnipsi, der ihre Gesangsausbildung sofort anzumerken ist. Die grell geschminkte junge Dame ist schwanger geworden, und der Verursacher ist das, was Schnipsi einen "Vollpfosten" nennt. Schnipsi singt gefühlvoll über ihre Zweifel angesichts ihrer Zukunft als Mutter.
Eigentlich ist der Vater des Kindes das, was man in den 80er-Jahren einen Popper nannte, also ein junger Mensch, dem sein Äußeres über alles geht. Philipp Gilly macht in dieser Rolle eine gute Witzfigur und wandelt sich dann zum Punkrocker, während seine Punkpartnerin den umgekehrten Weg geht. Sie macht im Unternehmen ihres Partners Karriere und dazu gehört es auch, dass sie sich vom Seniorchef sexistisch angaffen lässt. Was sie wiederum in Konflikt mit dem feministischen Arbeitskreis bringt, den Magda gegründet hat. Christine Felix Pohl gibt dieser Möchtegern-Stadtguerilla-Frau, die als Grünen-Politikerin Karriere in Richtung Bonn macht, Tragik und Komik zugleich. Eine durch alle Szenen tragende Rolle hat das Varianta-Urgestein Christel Grünewald als Horsts Mutter, die als Künstlerin Karriere macht und auf ihre Weise auf der Höhe der Zeit bleibt - mit Joint und als Mitglied des feministischen Arbeitskreises, den sie aber vernachlässigt, wen es um ihre Kunst geht. Als Running Gag sind Volker Waldschmidt und Alexander Haugg als schrilles Polizisten-Paar einfach eine Pracht. Hakan Yapar bringt als Türke Okan auch noch tänzerische Qualität mit, die das Ensemble außer zum Chor noch zur Choreographie macht.
"Nischt jeht über jute Nachbarschaft" wird bis ins kommende Jahr an der Carl-Schurz-Straße 59 immer sonnabends sowie am ersten und zweiten Freitag eines Monats jeweils um 20 Uhr sowie an jedem Sonntag um 15 Uhr gespielt.
Die Eintrittskarten kosten 22, ermäßigt elf Euro, und können unter 333 43 73 bestellt werden.
Christian Schindler / CS
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