Spandau und das Havelland erinnern an Mauerfall
Es war der 13. November 1989, als zwischen Spandau und Falkensee die Mauer fiel. 25 Jahre ist das her, als man sich jubelnd in den Armen lag. Spandau und seine Grenzgemeinden wollen an dieses Datum nun mit einem gemeinsamen Veranstaltungskalender erinnern. Den gab es zwar schon mal, aber in diesem Jahr stehen mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren und dem 75. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges weitere wichtige Jubiläen an. Der Bezirk und seine Nachbarn wollen auch ihnen gedenken. Mit Gottesdiensten, Kamingesprächen, Bustouren, Birnenfest und Gedenkveranstaltungen. Insgesamt zehn Festivitäten listet die Broschüre auf.
Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD), Havelland-Landrat Burkhard Schröder (SPD), die Bürgermeister der Städte Falkensee und Nauen, Heiko Müller und Detlef Fleischmann (beide SPD), die Bürgermeister der Gemeinden Schönwalde-Glien und Dallgow-Döberitz, Bodo Oehme (CDU) und Jürgen Hemberger (Freie Wähler) sowie Groß Glienickes Ortsvorsteher Franz Blaser (SPD) stellten sie am 17. Juni im Kulturhaus Spandau vor.
Kleebank wies auf die Gedenkstunde zum Mauerbau 1961 hin, die am 12. August um 17 Uhr an der Heerstraße/Ecke Neue Bergstraße beginnt. Dort steht am ehemaligen Grenzkontrollpunkt Staaken die Mauergedenkstätte. Kleebank selbst war 24 Jahre alt, als 1989 die "befestigte Staatsgrenze" aus 180 000 Tonnen Beton fiel. Er arbeitete damals als Krankenpfleger und hatte am 9. November Frühdienst im DRK-Krankenhaus Drontheimer Straße, also ganz in der Nähe der Bornholmer Straße. Von der Grenzöffnung erfuhr er am Morgen des 10. November.
Burkhard Schröder war damals schon politisch aktiv. Er wurde bei den Kommunalwahlen im Juni 1990 erst zum Landrat des Altkreises Nauen gewählt und später, nach der Kreisfusion, zum Landrat des Havellandes. Zum Tag der Deutschen Einheit lädt Schröder am 3. Oktober zum Kamingespräch ins Schloss Ribbeck ein. Gottesdienste finden am 1. August in der Spandauer Nikolaikirche, am 1. September in der St.-Jacobi-Kirche in Nauen sowie am 9. November in Schönwalde statt.
Auch in Falkensee wird auf einer "Gedenk-KulTour" am 13. November an den Mauerfall erinnert. Rund 42 000 Einwohner hat die Stadt heute, nicht mal die Hälfte hat die Wende miterlebt. Die meisten sind neu zugezogen. Rechtzeitig zu den Feierlichkeiten soll die Mauergedenkstätte in Groß Glienicke fertig sein.
Spandau und Potsdam richten das Denkmal zwischen Gutspark und Groß Glienicker See gemeinsam her. Am 9. November gedenken dort Helmut Kleebank und Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs der friedlichen Revolution 1989.
Der Veranstaltungskalender soll jetzt mit einer Auflage von 20 000 Stück verteilt werden. Die Gestaltung der Broschüre hat die Gemeinde Schönwalde-Glien übernommen, die Kosten werden geteilt. Die Idee zum Kalender hatte im Januar Helmut Kleebank, im Havelland wurde sie dankbar aufgegriffen.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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