Trägerverein hofft auf Hilfe vom Bezirk

Jürgen Kroggel und Mitarbeiterin Petra Hoffmann hoffen auf ein gutes Ende für das Jugendberatungshaus. | Foto: Ulrike Kiefert
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Spandau. Das Jugendberatungshaus Spandau steht auf der Kippe. Ende Juni laufen die Fördermittel des Europäischen Sozialfonds aus. Nun hofft der Trägerverein auf eine Weiterfinanzierung aus dem Bezirkshaushalt.

Das Jugendberatungshaus an der Hasenmark 21 war im Juli 2010 als Modellprojekt gestartet. Über drei Jahre wurde es mit insgesamt 250 000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds gefördert. "Patenschaft, Entwicklung und Beschäftigung" (PEB) heißt das Programm, über das die Fördermittel kamen. Damit ist am 30. Juni nun Schluss. Dem Trägerverein war dieses Datum rechtzeitig bekannt. Doch bislang scheiterten alle Bemühungen, die Weiterfinanzierung zu sichern. So beantragte er im vorigen Jahr Fördermittel aus dem Berliner Programm "Aktionsraum Plus". "Unser Antrag wurde jedoch abgelehnt", berichtet Jürgen Kroggel, Vorsitzender des Trägervereins Jugendberatungshaus Spandau.

Auf Hilfe hofft Kroggel nun vom Bezirksamt. Die Bezirksverordneten hat der Vereinschef bereits hinter sich. Sie stimmten auf ihrer Februar-Sitzung einem Antrag des Jugendhilfeausschusses zu, der das Bezirksamt damit beauftragte, den Fortbestand des Hauses im Rahmen seiner Möglichkeiten ab Juni dieses Jahres zu sichern.

"Wir brauchen mindestens 43 000 Euro, um die Arbeit fortführen zu können", sagt Jürgen Kroggel. Und er ist optimistisch, dass dies klappen wird. Schließlich sei das Jugendberatungshaus einmalig in Spandau und erspare dem Bezirk mit seinem Präventivangebot langfristig auch Kosten. Denn zur Zielgruppe des Hauses gehören Jugendliche mit existenziellen Problemen. Sie sind von Armut oder Obdachlosigkeit bedroht, haben keine Ausbildung und keine Arbeit oder müssen ihre Kinder allein groß ziehen. Andere verweigern den Schulbesuch oder kommen aus zerrütteten Familien.

Im Jugendberatungshaus finden sie 17 Angebote von 15 Trägern. Sie alle sitzen unter einem Dach, was schnelle und unkomplizierte Hilfe garantiert. "Denn so findet sich für jeden Jugendlichen der am besten geeignete Berater", sagt Kroggel. Die Arbeitsagentur vermittelt beispielsweise geeignete Ausbildungsplätze oder berät zum Überbrückungsgeld. Der Verein Casa hilft bei Bewerbungen und Praktika weiter. Das Evangelische Johannesstift organisiert eine Kinderbetreuung, berät zu Finanzfragen oder wie man seinen Schulabschluss nachholt. Die Cariats vermittelt Sprachkurse für junge Migranten, eine Rechtsanwältin berät kostenlos und die Immanuel Diakonie Group hilft bei Mietschulden, Schwangerschaft oder häuslichen Krisen.

Ulrike Kiefert / uk
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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