Verletztes Tier wird von Vogelschützerin versorgt
Dirk Deter entdeckte die Taube am Sonntag, 7. Oktober, auf dem Fußweg vor seinem Wohnhaus an der Falkenhagener Straße. "Sie war am Kopf schwer verletzt und ein Flügel schien gebrochen", berichtet der Spandauer. Mit einer Nachbarin kümmerte er sich um das verletzte Jungtier, wickelte es in ein Handtuch und brachte es von der Straße in Sicherheit. Dann rief er über das Bürgertelefon beim Ordnungsamt, beim Veterinäramt und bei der Polizei an. "Doch keiner fühlte sich zuständig", erzählt der Tierfreund. In seiner Not meldete sich Dirk Deter dann bei einer Bekannten, einer Vogelschützerin aus Wedding.
Nicole Fröhlich kümmert sich seit vier Jahren um verletzte Tiere, vor allem um Vögel, päppelt sie auf und pflegt sie gesund. In Wedding wird sie auch die Vogelmama genannt. Sie packte also ihren Erste-Hilfe-Koffer und fuhr nach Spandau. Das Bild, das sich ihr dort bot, entsetzte selbst die abgehärtete Vogelschützerin.
Die Taube, ein Küken noch, hatte multiple Verletzungen. Offenbar hatte sie unweit des Nestes ein Auto überfahren. "Die Haut war abgerissen, der Flügel gebrochen, am Hinterkopf klaffte eine riesige Wunde und ihr Kropf war verletzt", erzählt Nicole Fröhlich. Sie versorgte das Tier so gut es ging und nahm es mit nach Hause in ihre Auffangstation. Ein Tierarzt kümmerte sich am nächsten Tag um ihre Wunden, richtete den Flügel und gab Nicole Fröhlich Medikamente mit.
Inzwischen geht es der Wildtaube etwas besser. "Die Wunden heilen langsam. Nur der Kropf macht mir noch Sorgen, denn ohne den, wird sie verhungern", weiß die Tierschützerin. Die Heilungschancen liegen bei 50 Prozent. Sollte die Taube es schaffen, wird sie ein Vogelverein auswildern.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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