Wege im Spandauer Forst zeitweise gesperrt

Gefällt Baumstämme am Wegesrand: Beim Durchforsten geht es jedoch nicht ums bloße Abholzen, sondern um die langfristige Pflege des Waldes. | Foto: Ulrike Kiefert
  • Gefällt Baumstämme am Wegesrand: Beim Durchforsten geht es jedoch nicht ums bloße Abholzen, sondern um die langfristige Pflege des Waldes.
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Spandau. In der kalten Jahreszeit werden Berlins Wälder durchforstet. Auch der Spandauer Forst steht auf der Liste. Die Arbeiten beginnen hier im Januar und sollen bis Februar gehen.

In dem rund 1350 Hektar großen Waldgebiet müssen Spaziergänger deshalb vorübergehend mit gesperrten Wanderwegen rechnen, teilen die Berliner Forsten mit. Da bei den Arbeiten schwere Maschinen eingesetzt werden, kann es zu tiefen Spuren im Wald kommen. Beschädigte Wege werden nach dem Ende der Arbeiten aber wiederhergestellt.

Bei vielen Berlinern ist das Prinzip der Durchforstung wenig bekannt, oft protestieren umweltbewusste Bürger aus Sorge um Stadtgrün und Klima, wenn irgendwo Bäume gefällt werden. "Hier geht es jedoch nicht ums bloße Abholzen, sondern um die langfristige Pflege und Gesunderhaltung des Waldes", sagt Marc Franusch, Sprecher der Berliner Forsten. Das Hauptkriterium bei der Entscheidung, welcher Baum fällt, ist die Standsicherheit. Danach folgt die Auswahl der Baumarten, erst zuletzt das wirtschaftliche Interesse. Denn die Wälder liefern auch den nachwachsenden Rohstoff Holz für ökologisches Bauen und Modernisieren. Zudem interessieren sich besonders Privathaushalte immer mehr für Brennholz.

Harvester im Einsatz

Die Berliner Forsten bewirtschaften den Stadtwald seit mehr als zehn Jahren nach den Kriterien des "FSC"-Zertifikats (Forest Stewardship Council) und des Naturland-Verbandes. "Im Zentrum steht dabei die Förderung naturnaher Waldstrukturen, der Verzicht auf Kahlschläge und Chemie, die Sicherung wichtiger und seltener Lebensräume von Tier- und Pflanzenarten, der Erhalt von Totholz und der Einsatz von Arbeitsverfahren, die den Boden und Wald schonen", erläutert Marc Franusch. Eingesetzt werden dabei sogenannte Harvester. "Diese computergestützten modernen Forstmaschinen arbeiten effizient und Bestand schonend", so Franusch.

In älteren Beständen, empfindlichem oder schwer zugänglichem Gelände übernehmen die Forstwirte selbst das Abholzen. Moderne Fahrzeuge oder sogenannte Rückepferde transportieren die Stämme aus dem Wald heraus bis an die befahrbaren Wege. In der Bilanz nimmt die Holzmenge in Berlins Wäldern laut Berliner Forsten weiter zu. Im Rahmen der Waldpflege werden etwa 70 bis 80 Prozent des jährlichen Holzzuwachses genutzt.

Weitere Informationen gibt es auf www.forstwirtschaft-in-deutschland.de.
Ulrike Kiefert / uk
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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