Auf dem letzten Weg: Palliativstation am Vivantes wird 25 Jahre alt
Spandau. Berlins erste Palliativstation wird 25 Jahre alt. Eröffnet im heutigen Vivantes Klinikum Spandau versorgte sie bisher mehr als 5000 Patienten.
Mit einer Palliativstation verbinden viele ein Hospiz für unheilbar Kranke. Hier werden Patienten behandelt und betreut, die schwerstkrank sind und deren Grunderkrankung nicht mehr heilbar ist. Entgegen landläufiger Meinung ist die Palliativstation eines Krankenhauses jedoch keine Sterbestation. Denn nicht jede Krankheit muss in absehbarer Zeit zum Tod führen. Vielmehr geht es darum, Symptome zu lindern, Ängste zu nehmen und dem Patienten neuen Lebensmut zu geben. „Unser Ziel ist es, die Patienten möglichst beschwerdefrei und aufgeklärt in ihre vertraute Umgebung zu entlassen. Wenn dies nicht geht, dann kümmern wir uns um einen Platz in einem stationären Hospiz“, erklärt Ernst Späth-Schwalbe, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, zu der am Vivantes Klinikum Spandau auch die Palliativmedizin gehört.
Auf der Station können bis zu zehn Patienten aufgenommen werden. Es gibt Einzel- und Doppelzimmer, einen Balkon, einen Gemeinschaftsraum und einen stillen Rückzugsort. Ein Team aus Krankenpflegern, Onkologen, Sozialarbeitern, Seelsorgern, Physiotherapeuten und Palliativmedizinern betreut die Kranken. Auch wenn sie nicht mehr heilen können, helfen sie, indem sie die Beschwerden lindern – Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Atemnot.
Seit 1991 wurden auf der Palliativstation am Vivantes-Klinikum Spandau fast 5700 Patienten behandelt. Mehr als 90 Prozent von ihnen hatten eine fortgeschrittene Krebserkrankung. Im Schnitt bleiben die Patienten zehn bis zwölf Tage. Etwa 60 Prozent werden nach Hause entlassen oder in ein stationäres Hospiz verlegt. Ein Drittel begleiten die Pfleger bis zum Tod auf der Station.
In Spandau hat auch das Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe eine Palliativstation. uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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