Spandauer Zweigwerkstatt in Gefahr
Betriebsstätte des Sozialträgers Mosaik am Askanierring soll verkauft werden
In den vergangenen Wochen berichtete auch das Spandauer Volksblatt von der Strickaktion von Mandy zugunsten von Obdachlosen. Mandy besucht das Förderprogramm für Menschen mit Beeinträchtigungen des Trägers Mosaik. Aber nicht nur das ist zumindest mittelfristig gefährdet.
Der Hauptstandort von Mosaik im Bezirk am Askanierring 154/155 soll verkauft werden. Das Areal gehört der Bundesimmobilienverwaltung BImA. Sie hat es zum Höchspreisverfahren ausgeschrieben. Mosaik hatte sich nach eigenen Angaben ebenfalls für einen Kauf beworben. Die Offerte sei aber wegen höherer Gebote abgelehnt worden.
Komme es zu einem Verkauf an einen privaten Investor, wäre der Standort wohl für den gesamten Sozialraum Spandau verloren, erklärt Mosaik weiter. Der Verlust der Betriebsstätte würde zwar nicht sofort eintreten aber spätestens im Jahr 2031. Außer Mosaik und seinen Arbeits- und Betreuungsplätzen für 280 Menschen wären als weitere Mieter auch eine Kita mit 195 Plätzen und die Tanzschule Broadway betroffen.
Die unsichere Zukunft der Spandauer Mosaik-Werkstätten für Behinderte war auf der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 11. März ein Thema. Die CDU-Fraktion hatte einen Dringlichkeitsantrag auf die Tagesordnung gesetzt. Der Bezirk habe Bedarf für zwei Flächen auf dem Areal geltend gemacht, erklärte Bürgermeisterin Dr. Carola Brückner (SPD). Auf einer soll ein Sportplatz mit Funktionsgebäude entstehen. Die zweite betreffe den Mosaik-Standort und dessen Erhalt als Ort einer sozialen Einrichtung. Diesen Bereich könnte der Träger dann am besten in Erbbaupacht übernehmen.
Die Hoffnung dabei ist, dass das Land Berlin als Käufer einsteigt. Bei dieser Frage sei der Bezirk "mit dem Senat im Gespräch" und er habe ein Schreiben dazu an Finanzsenator Daniel Wesener (B’90/Grünen) geschickt. Sollte ein Erwerb nicht möglich sein, müsse Mosaik ein anderer Standort angeboten werden, erklärte die Bürgermeisterin. Dieses Vorgehen fand einhellige Zustimmung.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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