Im Zeichen von Omikron
Die fünfte Coronawelle hat in Spandau zu neuen Rekordwerten bei den Fallzahlen geführt
Die Omikron-Variante des Coronavirus sorgt für täglich neue Rekorde bei den Infektionszahlen, auch wenn die Krankheitsverläufe in den meisten Fällen weniger schwerwiegend verlaufen, als bei den zurückliegenden Pandemiewellen.
Fallzahlen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in Spandau am 17. Januar bei 955,0. Sie bewegte sich Richtung der 1000er-Marke, die vier Bezirke schon überschritten hatten. In absoluten Zahlen steckten sich in Spandau zuletzt in einer Woche fast 2300 Menschen meist mit Omikron an.
Dunkelziffer. Die gemeldeten Angaben beziehen sich nur auf die offiziell bekannt gewordenen Coronafälle. Experten gehen davon aus, dass die wirklichen Zahlen weitaus höher liegen. Um möglichst viele Infizierte zu ermitteln, wurde inzwischen die Kontaktnachverfolgung im Gesundheitsamt um 120 Voll- und Teilzeitkräfte aufgestockt, sagte Grünen-Gesundheitsstadtrat Oliver Gellert. Sie verteilen sich auf knapp 100 Arbeitsstellen. 40 davon werden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheitsamtes besetzt, weitere 40 durch Beschäftigte anderer Abteilungen des Bezirksamtes. Dazu kommen 16 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr.
Einschränkungen. Andere Abteilungen im Bezirksamt wie zum Beispiel der Bereich der Bürgerdienste sollen trotz der personellen Umschichtungen uneingeschränkt weiterarbeiten können. Auch Bildungseinrichtungen wie Bibliotheken sind weiter geöffnet. Viele Ämter haben aber schon länger die persönlichen Sprechzeiten reduziert oder ausgesetzt und um Kontaktaufnahme per Telefon oder E-Mail gebeten.
Im 2G-plus Modus. Vollständig geimpft oder genesen, dazu eine Maskenpflicht, das gilt inzwischen berlinweit für Kultur- und andere Veranstaltungen und schon länger in Spandau wie beim Weihnachtsmarkt auf der Zitadelle. Unter der 2G-Plus Vorgabe soll der Besuch von Ausstellungen oder Veranstaltungen auch in den kommenden Wochen weiter möglich sein, so die Hoffnung. Allein für Februar sind auf der Zitadelle oder im Kulturhaus zahlreiche Termine angekündigt.
Testengpässe. Vor allem bei den PCR-Tests gibt es Probleme. Sie werden nach einem positiven Schnelltestergebnis, für manche Berufsgruppen inzwischen auch als obligatorischer Testnachweis benötigt. Kostenlos erhältlich sind die PCR-Tests in insgesamt elf landeseigenen Testzentren. Das für Spandau befindet sich Am Juliusturm 64. Es ist von Montag bis Freitag, von 8 bis 13, Sonnabend und Sonntag, von 8 bis 11 Uhr geöffnet.
Wegen der großen Nachfrage bilden sich häufig lange Schlangen vor den Berliner Testzentren. Die PCR-Tests sind auch an anderen Stellen erhältlich, allerdings kosten sie dort ab 40 und über 80 Euro. Bis das Ergebnis eines PCR-Tests feststeht, kann es aktuell auch länger als 24 Stunden dauern.
Werben für das Impfen. Ein vor allem dreifacher Impfschutz bedeutet weiter die größte Sicherheit vor vor allem schweren Corona-Erkrankungen. Noch immer sehen das nicht alle Menschen so, auch in Spandau finden regelmäßig sogenannte Spaziergänge von Impfgegnern und Coronaleugnern statt, die auch an der Nikolai-Kirche in der Altstadt vorbeiführen. Aus diesem Grund hängt dort inzwischen ein Plakat mit der Aufschrift "Impfen ist Nächstenliebe" am Bauzaun. Damit soll der schweigenden Mehrheit eine Stimme gegeben und alle gedankt werden, die sich impfen ließen, erklärte Superintendent Florian Kunz.
Auch fast alle Fraktionen in der BVV appellierten in einer gemeinsamen Erklärung an alle Spandauerinnen und Spandauer, den Impfschutz wahrzunehmen. "Impfen ist der Weg aus der Pandemie. Wir zeigen uns solidarisch mit den Älteren und besonders Schutzbedürftigen in unserer Gesellschaft sowie dem Personal in unseren Krankenhäusern, Senioren- und Pflegeeinrichtungen", heißt es unter anderem in dem von SPD, CDU, B’90/Grünen, FDP, Die Linke und Tierschutzpartei getragenen Text.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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