Folgen sind hoher Krankenstand und vermehrter Fremdfirmen-Einsatz
Die Verwaltungen seien dauerhaft nicht in der Lage, ihre Aufgaben zu bewältigen, heißt es in dem Papier, das der Rat der Bürgermeister jetzt verabschiedet hat. Auch im Spandauer Rathaus ist die Personalsituation sehr angespannt. Bis 2016 muss der Bezirk 75 Vollzeitstellen streichen. "Mit den rund 1300 Stellen, die dann noch bleiben, werden wir beträchtliche Schwierigkeiten haben, unsere Aufgaben zu erfüllen", prognostiziert Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD). Engpässe gebe es schon jetzt im Jugendamt, Sozialamt, bei der Lebensmittelkontrolle und der Bewirtschaftung bezirkseigener Gebäude. "Hier brauchen wir mehr statt weniger Personal", sagt Kleebank. Weil der Bezirk kaum neue Stellen ausschreiben darf, fehlen auch Bauleiter. Die Folge sei, dass Aufträge an Fremdfirmen vergeben werden müssten, was die Honorarkosten auf mittlerweile 4,5 Millionen Euro pro Jahr in die Höhe getrieben habe.
Kaum Engpässe gibt es dagegen in den Bürgerämtern. Obwohl die Fallzahlen steigen, sei die Organisation inzwischen so gut, dass Spandau hier deutlich besser dastehe als andere Bezirke, so Kleebank. Wo Personal fehlt, steigt aber auch der Leistungsdruck. Im Schnitt sind die Mitarbeiter der Bezirksämter inzwischen 36 Kalendertage im Jahr krank. Spandau schneidet hier mit knapp 32 Fehltagen noch am besten ab. "Grundsätzlich muss es eine andere Personalpolitik geben. Die Bezirke sollen mit ihren Budgets selbst entscheiden, wo und wie viel Personal sie einstellen", fordert der Bürgermeister. Schließlich wüssten sie am besten, wo es an Ressourcen mangelt.
In Spandau ist eine Arbeitsgruppe gerade dabei, ein langfristiges Personalkonzept zu erarbeiten. Denn bis 2030 müssen 798 Stellen neu besetzt werden, weil Mitarbeiter altersbedingt ausscheiden.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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