Kinderarztpraxis bleibt erhalten: Gesundheitssenator überbringt frohe Nachricht

Der kleine Seydi wurde gerade geimpft. Mario Czaja, Frank Bewig (rechts) und Dr. Dorothea Kroll (links) wünschen alles Gute. | Foto: Ulrike Kiefert
2Bilder
  • Der kleine Seydi wurde gerade geimpft. Mario Czaja, Frank Bewig (rechts) und Dr. Dorothea Kroll (links) wünschen alles Gute.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Spandau. Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) hat jetzt eine Kinderarztpraxis in Spandau besucht. Der Praxis drohte das Aus, weil beide Ärztinnen in den Ruhestand gehen.

Im Wartezimmer der Kinderarztpraxis konnte Gesundheitssenator Mario Czaja die frohe Nachricht verkündigen: Die Praxis an der Moritzstraße 11 bleibt erhalten. Wegen des Überangebotes an Kinderarztpraxen hätte sie eigentlich geschlossen werden müssen. Denn beide Ärztinnen gehen in den Ruhestand: die eine bereits Ende 2016, die andere ein Jahr später. Ein Nachfolger ist aber gefunden, der die Praxis als Kinderarztpraxis weiterführen und die 1000 kleinen Patienten übernehmen kann.

Der Verlust der Kinderarztpraxis wäre nicht ohne Folgen für den Bezirk geblieben. Zwar gilt Spandau mit seinen 21 Kinder- und Jugendärzten als überversorgt. Doch nur rein rechnerisch, denn nicht jeder Arzt sitzt dort, wo er gebraucht wird. Während Kladow sechs Kinderärzte hat, gibt es in der Wilhelmstadt nur zwei. Im Falkenhagener Feld sind es drei, in Staaken dagegen wieder sechs.

„In Hakenfelde, Haselhorst und Siemensstadt fehlt ein kinderärztliches Angebot sogar gänzlich“, stellte Gesundheitsstadtrat Frank Bewig (CDU) fest. „Umso wichtiger war es, die zentrale Kinderarztpraxis nahe der Altstadt zu erhalten.“ Und nicht nur das: Der Stadtrat hält es insgesamt für notwendig, weitere Kinderärzte im Bezirk zuzulassen. Auch deshalb hat sich Frank Bewig beim Gesundheitssenator für den Erhalt der Kinderarztpraxis stark gemacht.

Der Blick in die Kieze entscheidet

Dass das geklappt hat, liegt laut Mario Czaja auch daran, dass seine Behörde neben der Statistik auch soziale Indikatoren in ihrer Bedarfsplanung für Berlin berücksichtigt. „Wir schauen auf die lebensweltlich orientierten Räume“, sagte Czaja. Will heißen, direkt in die Kieze. Spandau profitiert zudem von einer gerechteren Verteilung der Arztpraxen über das Berliner Stadtgebiet. Denn seit 2013 dürfen Kassenärzte mit ihren Praxen nicht mehr in wirtschaftlich starke und somit gut versorgte Bezirke wie Charlottenburg-Wilmersdorf oder Steglitz-Zehlendorf umziehen. Vorher gab es die Tendenz, dass Ärzte gern aus den Randbezirken in die Innenstadt gezogen sind. Mario Czaja: „Diesen Trend haben wir mit einer bewussten Steuerung gestoppt, was auch die Zahlen der niedergelassenen Ärzte in Spandau zeigen.“ uk

Der kleine Seydi wurde gerade geimpft. Mario Czaja, Frank Bewig (rechts) und Dr. Dorothea Kroll (links) wünschen alles Gute. | Foto: Ulrike Kiefert
Der kleine Seydi wurde gerade geimpft. Mario Czaja und Frank Bewig (rechts) wünschen alles Gute. | Foto: Ulrike Kiefert
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 229× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 544× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 523× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 940× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.