Obdachlosenheim schließt: Gebäude müsste dringend saniert werden

Das Heim für Obdachlose an der Mittelstraße betreibt der Bezirk bereits seit Jahrzehnten. | Foto: Ulrike Kiefert
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Spandau. Der Bezirk schließt sein Obdachlosenheim an der Mittelstraße. Das Haus müsste dringend saniert werden. Doch dafür fehlt das Geld.

Bescheiden war das Wohnen in der Unterkunft für Obdachlose schon immer. Mittlerweile aber sind die Mängel in dem denkmalgeschützten Gebäude an der Mittelstraße 14 so erheblich, dass das Bezirksamt seine Einrichtung dort jetzt schließt. Es gibt keine Duschen, nur Ofenheizung und selten warmes Wasser. Die Wände sind feucht und Schimmel breitet sich aus. In diesem Zustand könne das Bezirksamt das Obdachlosenheim nicht weiter betreiben, informierte Sozialamtsleiter Thomas Fischer im Sozialausschuss. Zuletzt blieb die Unterkunft deshalb nur noch für Notfälle geöffnet. Die zwölf kleinen Wohnungen sind bis auf eine Bewohnerin bereits leer gezogen. „Wir konnten alle Obdachlosen in neue Wohnungen oder andere Unterkünfte vermitteln“, so Thomas Fischer. Im Oktober 2015 war das Haus noch mit 25 Personen belegt.

Schließungspläne für die Einrichtung gibt es schon länger. Denn die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes müsste der Bezirk finanzieren und das wird teuer. Auch der Verkauf des Hauses wurde geprüft, ein Käufer aber ist schwer zu finden. Die Schäden sind groß und die Auflagen des Denkmalschutzes hoch.

Obwohl die Einrichtung jetzt aufgelöst wird, hat Spandau immer noch genügend Angebote für Obdachlose. Der Verein Herberge zur Heimat etwa bietet in seinem Wohnheim an der Falkenhagener Straße 28 rund 160 Plätze. Hinzu kommen mindestens 28 Notübernachtungsbetten, davon 18 in der neuen Unterkunft für obdachlose Frauen an der Galenstraße 29. Im letzten Winter waren sämtliche Plätze der Kältehilfe nicht mal zur Hälfte belegt. Der Grund für das mangelnde Interesse liegt vor allem in der Randlage des Bezirks. Berlin weit lag die Auslastung bei knapp über 90 Prozent. uk

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Ulrike Kiefert aus Mitte

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