Fotoausstellung zum Thema Leseschwäche im Lesecafé der Stadtbibliothek
"Steht doch da"
Ohne schriftliche Hinweise, nicht nur im öffentlichen Raum, wären wir häufig ziemlich hilflos. Aber was machen Menschen, die sie nicht entziffern können? Eine Fotoausstellung geht dieser Frage nach.
Geschätzt mehr als sechs Millionen Frauen und Männer in Deutschland haben dieses Problem. Nämlich Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben.
Von diesem Personenkreis und seinen Alltagserfahrungen handelt die Fotoausstellung „Steht doch da“, die vom 10. bis 24. August im Lesecafé der Stadtbibliothek, Carl-Schurz-Straße 13, gezeigt wird. Die Aufnahmen stammen vom Fotografen Jesús Cabrera Hernández. Die Motive basieren auf Gesprächen mit Teilnehmern des Arbeitskreises Orientierungs- und Bildungshilfe und wurden zusammen mit dem Kreuzberger Nachbarschaftshaus Urbanstraße realisiert.
Zu sehen sind auf den ersten Blick simple Begebenheiten. Jemand steht zum Beispiel am Bahnhof vor einem Fahrplan. Kann mit den Informationen aber nichts anfangen. Und bei Nachfragen gibt es oft die nahe liegende, in diesem Fall aber falsche Antwort: „Steht doch da“.
Hinweise auch abseits von Schriftsprache
Präsentiert wird die Ausstellung vom Alphabündnis Spandau. Unter dieser Bezeichnung gibt es inzwischen in den meisten Bezirken Interessengruppen für Mitbürger mit Lese- und Schreibschwäche. Eine ihrer Forderungen sind mehr Hinweise, abseits der Schriftform, durch Markierungen, Farben, bestimmte Signets. Und das speziell in öffentlichen Einrichtungen, etwa Rathäusern oder Jobcentern.
Im Begleitprogramm lädt das Bündnis am Donnerstag, 13. August, zu einem Podiumsgespräch ein. Unter anderem mit dabei sind Maria Dobreff, Alpha-Koordinatorin in Friedrichshain-Kreuzberg und Sven Schaub, von der Mobilen Beratung und Begleitung in Spandau zu Lesen, Schreiben, Alltag. Beginn ist um 18 Uhr.
Besichtigt werden kann die Ausstellung zu den aktuellen Öffnungszeiten der Bibliothek: Montag, Mittwoch und Freitag, 10 bis 17, Dienstag, Donnerstag, 13 bis 19 und Sonnabend von 10 bis 15 Uhr.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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