Verein beliefert Kitas / Sponsoren dringend gesucht
Kinder brauchen ein Frühstück. Das macht sie fit für den Tag. Aber nicht alle Eltern können sich das täglich leisten. Deshalb hilft der gemeinnützige Verein "Kontakte schaffen Leben" mit einer Aktion weiter: Ehrenamtliche Mitarbeiter holen täglich frische Waren von Bäckereien und aus Supermärkten ab, die die Händler übrig haben. Brötchen, Vollkornbrot, Obst und Gemüse werden dann an Kitas geliefert.
Gestartet ist das Projekt vor vier Wochen zunächst in Spandau. Dort machen drei Kitas, drei Bäckereien und ein großer Lebensmittelmarkt mit. Der Verein will diese Aktion auf ganz Spandau und später auch auf Berlin ausdehnen. "Der Bedarf bei den Kitas ist da. Auch Ehrenamtliche haben wir genug", sagt Vereinschef Marcel Ehrlich.
Was fehlt, sei das Geld, um einen Fahrer zu bezahlen, der die Spenden abholt und ausliefert. Denn allein kann der Verein die Logistik nicht stemmen. Deshalb werden Sponsoren gesucht, die einen Mini-Job finanzieren. "Wir brauchen wenigstens 1000 Euro für die nächsten zwei Monate. Dann wäre das Projekt erst mal gerettet", sagt Projektleiterin Martina Voigt. Sonst droht der Aktion zu Mitte August das Aus, noch bevor es richtig losgegangen ist. Stiftungen und Firmen hat der Verein bereits angesprochen. "Die meisten waren begeistert von unserer Aktion, haben aber dennoch abgesagt, weil wir als Verein zu unbekannt sind", bedauert Marcel Ehrlich.
Seinen Sitz hat der Verein in Charlottenburg, in Spandau ist er Träger des Begegnungszentrums am Spandauer Damm 21. In der Kita "Vogelnest" an der Galenstraße 27 kommen die Spenden gut an. Die meisten der 110 Kinder haben zwar Brote dabei. "Aber die sind schnell aufgegessen oder schmoren zu lange in der Dose herum. Das schmeckt den Kindern dann nachmittags nicht mehr", sagt Kitaleiterin Martina Hinz vom Träger Orte für Kinder GmbH.
Deshalb sei es schön, nach der Mittagspause noch einmal den Tisch zu decken und gemeinsam Brötchen oder Obst zu essen. Marcel Ehrlich ist noch optimistisch, Sponsoren zu finden. Denn die Zukunft von Kindern gehe doch jeden etwas an, sagt er. "Mit 7200 Euro im Jahr können wir mehrere Hundert Kinder fünf Tage in der Woche mit einem Frühstück versorgen."
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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