Bäderkonzept hilft Staaken kaum: Bäderbetrieben mangelt es an Personal

Staaken. Der Senat hat sich am 10. Februar auf ein Konzept für die Berliner Bäder geeinigt. "Das neue Bäderkonzept 2025 des Senats verspricht aber keine Besserung für Spandau", bemängelt allerdings der Bezirkssportbund Spandau (BSBS).

Das Konzept sieht den Neubau zweier Freizeitbäder sowie den Erhalt aller 62 Hallen- und Freibäder vor. Es muss noch vom Abgeordnetenhaus verabschiedet werden, löste aber bereits jetzt heftige Kritik aus.

So kritisiert der BSBS, dass das Stadtbad Spandau Nord an der Radelandstraße seit der Wiedereröffnung des Kombibads Spandau Süd im Januar sonnabends und sonntags geschlossen bleibt. Das bestätigt auch Matthias Oloew, Sprecher der Berliner Bäderbetriebe (BBB) und nennt als Grund dafür zu wenig Personal. "Mehr Personal können wir jedoch nicht einstellen, weil die Bäderbetriebe sich dieses schlichtweg nicht leisten können", sagt Oloew.

Auch die Öffnung des Sommer- und Familienbads Staaken am Brunsbütteler Damm 443 ist trotzt Bekundungen der Staakener SPD-Abgeordneten Burgunde Grosse offenbar noch nicht endgültig gesichert. "Die Bäderbetriebe suchen eine Lösung, die einen Betrieb wie gewohnt möglich macht", sagt Oloew. Auf ihrer Internetseite kündigen die BBB an, Badegäste in Kürze über die Öffnungszeiten des Staakener Bads zu informieren. Und der Staakener CDU-Abgeordnete Heiko Melzer verweist darauf, dass das Bäderkonzept 2015 auf die Zukunft ausgelegt sei, aber dem Sommerbad Staaken 2025 nicht helfe. "Für Staaken und das Strandbad Tegel fehlen im Haushalt knapp 500.000 Euro, die nachträglich nur der Finanzsenator genehmigen kann", sagt Melzer.

Darauf wollen die Spandauer sich offensichtlich nicht verlassen und unterzeichnen weiterhin eine Unterschriftenaktion von Spandauer CDU-Politikern ( http://www.sommerbad-staaken-retten.de). Bis zum 12. Februar hatten rund 1000 Interessierte die Petition unterzeichnet. In den Begründungen für die Unterstützung heißt es etwa: "Der Erhalt des Staakener Bads ist alleine deshalb wichtig, weil ich dort im Gegensatz zum Kombibad Spandau Süd mein Kind ohne Bauchschmerzen hingehen lassen kann." Ein anderer Unterzeichner der Petition schreibt: "Für Spandau ist ein öffentliches Freibad einfach zu wenig! Wenn das Stadtbad an der Gatower Straße überfüllt ist, macht das Schwimmen keinen Spaß, und deshalb muss die Alternative Staaken unbedingt erhalten bleiben."

Eine Optimierung der Öffnungszeiten der vorhandenen Bäder in der Havelstadt fordert auch der BSBS. Mit seinen 20 Mitgliedsvereinen bietet er seine Unterstützung und Fachkompetenz zur Verbesserung der Schwimmsituation in Spandau an. Gleichzeitig wundert sich der BSBS darüber, dass "in Verhandlungen mit den Wasserfreunden Spandau 04 deren Angebot zum Betrieb des Hallenbads keine Einigung erzielt werden konnte". Dabei sei dieser Sportverein mit umfangreichen Erfahrungen im Betrieb von Schwimmbädern nachweislich personell und fachkompetent in der Lage, das Bad sogar mit verlängerten Öffnungszeiten zu führen.

Michael Uhde / Ud
Autor:

Michael Uhde aus Spandau

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