Große Anfrage zum EM-Public Viewing
Warum war die Zitadelle fußballfreie Zone?
Während der Fußball-Europameisterschaft konnten Menschen in Spandau an vielen Stellen gemeinsam die Spiele verfolgen. Das Public Viewing hat aber zumindest die Tierschutzpartei an einem Ort vermisst: auf der Zitadelle.
Welche Veranstaltungen auf der Zitadelle im Einzelnen stattfinden, darauf nehme das Bezirksamt keinen Einfluss, erklärte Sport- und Kulturstadträtin Dr. Carola Brückner (SPD) auf eine Große Anfrage der Tierschutzpartei in der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 17. Juli. Für Public Viewing-Veranstaltungen sei die Verwaltung erst recht nicht zuständig.
Es gebe allerdings Vorgaben für Freiluftveranstaltungen auf der Festung. Um vor allem das benachbarte Wohnviertel am Kolk vor Lärm zu schützen, sei die Zahl der Veranstaltungen auf 18 Tage pro Jahr beschränkt, erklärte die Stadträtin. Veranstaltungen an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden wären ebenfalls untersagt. Schon diese Vorgaben hätten Einschränkungen beim Public Viewing auf der Zitadelle bedeutet. Die 51 EM-Partien haben an mehr als 18 Tagen stattgefunden und zwischen 14. Juni und 14. Juli rollte an jedem Wochenende irgendwo der Ball. Von den während der Europameisterschaft gelockerten Lärmschutzvorgaben nach 22 Uhr hätte zwar auch ein Public Viewing auf der Zitadelle profitiert. Allerdings sei die Lockerung laut Carola Brückner vor allem für die Gastronomie gedacht gewesen. Auf die grundsätzliche Beschränkung von Außen-Veranstaltungen auf der Zitadelle hätte das aber ohnehin keinen Einfluss gehabt. Dazu kam, dass auch während der EM Konzerte im Rahmen des Citadel Music Festivals stattgefunden haben. Schon dadurch habe es keinen Platz mehr für Fußballübertragungen gegeben.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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