Wasserfreunde holen ihre 33. Deutsche Meisterschaft
Der nationale Titel, ihr inzwischen 33. seit 1979, wurde diesmal allerdings nicht als bloßer Routineerfolg abgefeiert. Zu sehr hing die Schlappe vom vergangenen Jahr noch nach, als sich die Spandauer sowohl in der Meisterschaft, als auch im Pokal dem Dauerrivalen Duisburg geschlagen geben mussten. Beim Pokalwettbewerb gelang bereits am 9. und 10. Mai die Revanche. Dort wurden das Team aus dem Ruhrgebiet schon im Halbfinale und dann Waspo Hannover im Endspiel bezwungen.
Den Kontrahenten auch in den Meisterfinals in die Schranken zu weisen, erforderte mehr Mühe, als viele erwartet hatten. Die erste Partie der Best-of-Five-Serie hatten die Spandauer am 14. Mai mit 4:5 in Duisburg verloren. Danach folgten am 17. und 18. Mai in der Schöneberger Schwimmhalle zwei 11:8, beziehungsweise 12:6-Siege. Da für den Titel drei Endspielerfolge nötig sind, hätten die Wasserfreunde am 21. Mai in Duisburg alles klar machen können. Was aber nicht gelang. Sie verloren mit 6:7. So kam es drei Tage später in Schöneberg zum Showdown. Eine Ausgangslage, die für eine gut gefüllte Schwimmhalle mit mehr als 400 Besuchern sorgte. Die sahen zunächst, dass die Gäste den besseren Start erwischten und nach gut drei Minuten bereits mit 2:0 führten. Erst danach waren die Spandauer wirklich im Spiel. Bis zum Ende des ersten Viertels konnten sie den frühen Rückstand in eine 3:2-Führung drehen. Zwei weitere Tore folgten im zweiten Durchgang, sodass zur Halbzeit ein eigentlich einigermaßen beruhigendes Zwischenergebnis von 5:2 herausgespielt wurde.
Allerdings erlaubten die Gastgeber Duisburg im dritten Abschnitt, noch einmal bis auf 5:4 heranzukommen. "In dieser Phase habe ich viel mehr Sorge gehabt, dass das Spiel noch vergeigt wird, als nach den beiden Gegentreffern zu Beginn", meint Manager und Interimstrainer Peter Röhle.
Durch die Tore sechs und sieben im letzten Viertel beendeten seine Spieler solche aufkommenden Zweifel. Der fünfte Treffer der Duisburger kurz vor Schluss bedeutete nur noch eine Ergebniskorrektur.
Was folgte, waren der obligatorische Jubel mit Sektdusche und Beckensprung für den Trainer und die nach einjähriger Pause erneute Übergabe des Meisterpotts an die Wasserfreunde.
Peter Röhle hatte die Mannschaft vor den entscheidenden Spielen in beiden Wettbewerben Anfang Mai als Interimscoach übernommen, nachdem der bisherige Trainer Andras Gyöngyösi wegen unüberbrückbarer Differenzen gefeuert worden war. Wahrscheinlich wird er dieses Intermezzo jetzt wieder beenden. "In den vergangenen Wochen musste ich mich dafür bei meinem Arbeitgeber, der Polizei, beurlauben lassen." Dazu kämen auch noch seine Aufgaben als Manager.
Neben einem neuen Übungsleiter gibt es auch innerhalb der Mannschaft Veränderungen. Die wichtigste: Kapitän Marc Politze (36) beendet seine Karriere. Das Finale war sein letzter Einsatz im Becken.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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