Strom aus dem Radweg
Grüne schlagen "SolaRoad" an der Gatower Straße vor

Die Niederländer haben ihn bereits erfolgreich getestet. Jetzt wollen die Grünen auch für Spandau einen Radweg mit Solarzellen.

Fahrrad fahren hält körperlich fit und ist umweltfreundlich. Ein Radweg könnte aber noch viel mehr. Strom erzeugen zum Beispiel. Eine Gemeinde in der Nähe von Amsterdam hat es vor vier Jahren vorgemacht. Dort produziert ein 70 Meter langer Radweg so viel Energie, um damit drei Haushalte mit Strom zu versorgen. Der öffentliche Weg wird also doppelt genutzt: zum Radeln und als Minikraftwerk. 

Einen solchen Solar-Radweg haben die Grünen jetzt für Spandau vorgeschlagen. Für geeignet halten sie den Radweg an der Gatower Straße und am Kladower Damm. Der soll im Zuge der Straßensanierung bekanntlich neu gebaut werden und hätte dort eine vergleichsweise geringe Randbebauung. Will heißen, dort werfen Häuser bei Sonnenschein keine langen Schatten.

„Da es sich um eine relativ junge und noch wenig erprobte Technik handelt, wäre die Chance groß, für ein solches Projekt Fördermittel bei der EU oder dem Bund zu beantragen“, begründen die Grünen ihren Antrag. Das Bezirksamt soll deshalb mit einer Machbarkeitsstudie untersuchen, ob Radfahrer im Süden Spandaus künftig mit Solarzellen unter den Reifen fahren können, was das kostet und woher das Geld kommen könnte.

Kosten sind enorm

Tatsächlich ist so ein Solar-Radweg nicht ganz billig. Die Niederländer haben 1,5 Millionen Euro aus eigener Tasche bezahlt. Gekostet haben die 70 Meter insgesamt rund drei Millionen Euro. Denn die Technik ist zwar ausgetüftelt, aber aufwendig. Eine „SolaRoad“ wird aus vorgefertigten Betonelementen gebaut. Die werden aneinandergelegt und bilden so eine Straße oder einen Radweg. Die Solarzellen sind überdacht, sie liegen unter einer ein Zentimeter dicken Schicht aus Hartglas. Die ist befahrbar, lichtdurchlässig und so stabil, dass auch ein Lkw drüber fahren kann.

Über den Antrag der Grünen zum ersten Solar-Radweg in Spandau beraten die Bezirksverordneten am 4. Juli auf ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

53 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 272× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 908× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 251× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.