Bürger meldeten 1343 Fälle im ersten Quartal
Illegale Müllentsorgung in Spandau nimmt in der Pandemie zu

Auch überquellende Müllbehälter, wie hier an der Bürgerablage, sind ein Ärgernis. An diesem Havelabschnitt machten Bewohner der Waldsiedlung Hakenfelde im April bei einem freiwilligen Einsatz sauber.  | Foto: Gerhard Pillen
  • Auch überquellende Müllbehälter, wie hier an der Bürgerablage, sind ein Ärgernis. An diesem Havelabschnitt machten Bewohner der Waldsiedlung Hakenfelde im April bei einem freiwilligen Einsatz sauber.
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In den ersten drei Monaten dieses Jahres haben Bürger 145 abgestellte Autowracks, 77 Mal Bauabfälle und in 58 Fällen Elektroschrott im öffentlichen Raum gemeldet. Den Hauptanteil an den Meldungen haben jedoch Unrat, Sperrmüll und Bioreste. Sie wurden 782 Mal gemeldet.

Diese Zahlen teilte Innen-Staatssekretärin Sabine Smentek (SPD) auf eine Anfrage der SPD-Abgeordneten Bettina Domer mit. Insgesamt summieren sich die Hinweise auf 1343 illegale Müllablagerungen für das erste Quatal dieses Jahres. Sie haben einen Anteil von gut zehn Prozent an allen Meldungen, die Bürger dem Ordungsamt Spandau machten.

Den 1343 Hinweisen aus den ersten drei Monaten stehen 4217 im ganzen Jahr 2020 gegenüber. Hochgerechnet bedeutet dies, dass eine erneute Steigerung zu befürchten ist. Denn im Jahr 2019 betrug die Gesamtzahl der registrierten illegalen Müllablagerungen 2591.

Als Grund für die erneut zu erwartende Steigerung vermutet das Ordnungsamt die anhaltende Pandemie. Seither seien vermehrt illegale Müllablagerungen auf öffentlichem Straßenland in eher abgelegenen Gebieten festgestellt worden. Als Beispiele wurden Bereiche in der Neustadt, abgelegene Sackgassen oder die Ausfallstraßen in Wald-, Forst- und Industriegebieten genannt. Auch einige konkrete Adressen führt das Ordnungsamt auf. Etwa den Lagerweg, die Parkplätze am Zitadellenweg 31 und an der Gatower Straße 7 sowie der Wendebereich am Brunsbütteler Damm 483.

Um das Entsorgen des Unrats kümmert sich entweder das Ordnungsamt oder beauftragt damit die BSR. Allerdings gebe es bisher keine Rückmeldung der Stadtreinigung, ob und wann sie den Müll entfernt habe. Mancher Schrott kann auch nicht einfach abtransportiert werden. Das gilt vor allem für die Autowracks.

Als eine Möglichkeit, das Problem zu entschärfen, bringt Bettina Domer Sperrmülltage ins Spiel. Da könnte die BSR Straßenweise den Abfall abholen. Die Stadtreinigung verweist in der Senatsantwort auf die bereits jetzt existierenden "Kieztage", in deren Rahmen auch die Abgabe von Sperrmüll organisiert werden könne. "Perspektivisch" seien aber "weitere Optimierungen" geplant.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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