FDP stößt mit Antrag Debatte an
Soll Spandau sich als Ausrichter einer BUGA bewerben?

An der Havel, hier die Scharfe Lanke, könnte eine Bundesgartenschau stattfinden. | Foto:  Thomas Frey
3Bilder
  • An der Havel, hier die Scharfe Lanke, könnte eine Bundesgartenschau stattfinden.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Soll der Bezirk Spandau sich als Ausrichter einer Bundesgartenschau bewerben? Keine geringere Frage stand auf der Sitzung der jüngsten Bezirksverordnetenversammlung (BVV) auf der Tagesordnung.

Angestoßen hatte die Debatte die FDP. In einem Antrag ersuchte sie das Bezirksamt, in Abstimmung mit dem Senat und den angrenzenden Bezirken sich um die nächstmögliche Bundesgartenschau (BUGA) zu bewerben. Begründet wurde die Idee vor allem mit der Chance, dadurch mehr und vor allem hochwertige Grünflächen zu bekommen, die auch nach einer Gartenschau erhalten bleiben. Außerdem würde die Buga viele Besucher nach Spandau locken. Als Veranstaltungsort schlagen die Liberalen das Havelufer vor. Denkbar wäre auch, das Blumen- und Pflanzen-Großereignis dann mit den angrenzenden bezirklichen Havelanrainern Reinickendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf und Steglitz-Zehlendorf zu organisieren. „Warum darüber nicht gleich abstimmen?“, warb der FDP-Fraktionsvorsitzende Matthias Unger für eine schnelle Entscheidung. Ein Beschluss wurde aber nicht gefällt. Dennoch war der Tenor in der Sitzung grundsätzlich positiv. Allerdings müsse vor der Bewerbung noch vieles im Detail geklärt werden.

Seine erste Reaktion wäre „toll“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Uwe Ziesak. Ihr schloss sich aber ein „erstmal nachdenken“ an. Denn für eine BUGA seien einige Voraussetzungen zu erfüllen. Auch die Verordnete Aida Spiegeler Castaneda von der Tierschutzpartei fand das Thema interessant. Sie sah allerdings auch negative Auswirkungen, die in der Frage gipfelten, wie die Menschen zur Gartenschau kommen sollen und in der Befürchtung, dass der Verkehr zunehmen werde. „Eventuell schädliche Nebeneffekte müssten untersucht werden“, erklärte auch Linke-Fraktionschef Lars Leschewitz. Gleichzeitig wertete er den Vorstoß als „reizvolle Sache“. Am Ende waren sich die Verordneten einig, den Antrag im zuständigen Ausschuss für Bauen, Verkehr, Grünflächen, Umwelt- und Naturschutz „zu prüfen, ob das machbar ist.“

Auch der Haushaltsausschuss sollte sich mit den BUGA-Bemühungen beschäftigen, erklärte Grünen-Fraktionssprecher Christoph Sonneberg-Westeson. Er erinnerte an die Stadt Rostock, die aufgrund unkalkulierbarer Kostensteigerungen von der Ausrichtung der Gartenschau im vergangenen Jahr Abstand genommen hatte. Bis der Antrag auf Haushaltsfragen abgeklopft werde, könne es dauern, wandte der CDU-Fraktionsvorsitzende Arndt Meißner ein. Er sah in der Idee einen „Mehrwert für Spandau“, finde sie deshalb positiv und wolle sie nicht weiter zerreden.

Der FDP-Bezirksverordnete Leonardo Eshraghi erklärte: „Wir wollten das Signal, dass Spandau in der Lage ist, große Projekte zu stemmen“. Stattdessen habe er in vielen Redebeiträgen eher kleinteilige Bedenken gehört. Immerhin, das Thema ist nicht vom Tisch und wurde einstimmig zur weiteren Ausschussberatung überwiesen. Aber es wird wahrscheinlich eher ein Langzeitprojekt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 642× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 931× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 905× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.271× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.